An die historische Verknüpfung der Region mit den Themen nachhaltige Energie- und Wasserwirtschaft hatte Professor Thomas Hanschke, Präsident der TU Clausthal, in seiner Begrüßung erinnert. Professor Wolfgang Busch, der Initiator der Tagung, zeigte sich in seinem Grußwort sehr zufrieden mit der Resonanz auf die Veranstaltung. Im folgenden Impulsvortrag erläuterte Dr. Susanne Cassel, Referatsleiterin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, den politischen Rahmen für die Energiewende und die Energiespeicherung.
Einigkeit herrschte unter den Teilnehmenden weitgehend darüber, dass Pumpspeicher ein Schlüsselelement für die Energiewende sind und keinesfalls Potenziale für den Neubau solcher Speicher fehlen. Im Gegenteil, Dr. Florian Klumpp (Fichtner GmbH) stellte die Ergebnisse einer kürzlich abgeschlossenen Studie vor, wonach das eher flache Niedersachsen über enormes Potenzial für Pumpspeicher verfüge, nämlich rund 83 technisch geeignete Standorte. Auch Potenzialstudien anderer Bundesländer (Bayern und Thüringen) kamen zur Sprache.
In der Fachgruppe Technik wurde die positive Wirkung von Pumpspeichern auf die Energieversorgung einer Region an Beispielen von Trier und des Allgäus vorgestellt. Zudem machte Dr. Klaus Krüger (Voith Hydro Holding) anhand einer Untersuchung deutlich, dass sich auch volkswirtschaftliche Vorteile durch den Ausbau von Pumpspeichern erzielen lassen. So könnten diese Speicher dafür sorgen, dass weniger thermische Kraftwerksleistung vorgehalten werden muss. Dies heißt auch, dass weniger Gaskraftwerke in Betrieb bleiben oder gebaut werden müssen.
Neben den Argumenten für Pumpspeicher ging es auch um die aktuellen Hürden. Dies ist zurzeit in erster Linie die fehlende Wirtschaftlichkeit. In Bezug auf die unsichere Investitionslage für Pumpspeicher verwies Bernhardt Rindt (egrid applications & consulting) darauf, dass angesichts von Planung, Genehmigung und Bau mehr als zehn Jahre zwischen Investitionsentscheidung und Betriebsbeginn liegen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der nächsten zehn Monate abzuschätzen, sei jedoch bereits eine Herausforderung. An diesem Punkt sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für Planung, Genehmigung, Bau und Betrieb von Pumpspeichern wichtig. Daher hatte dieses Themenfeld einen eigenen Schwerpunkt erhalten, moderiert von Professor Hartmut Weyer von der TU Clausthal.
Fazit: Erste unkonventionelle Pumpspeicher wie Naturstromspeicher setzen sich bereits im Markt für kleinere Anwendungen durch, doch die volkswirtschaftlich lohnenden konventionellen Pumpspeicher müssen noch auf günstigere Investitionsbedingungen warten. Das heißt vor allem: ein politisch neu gestalteter Strommarkt, der für die Energiewende gemacht ist.
Die Beiträge der Konferenz können im Tagungsband - der im Cuvillier-Verlag in der EFZN-Schriftenreihe als Band 23 erschienen ist - nachgelesen werden.
Kontakt:
Energie-Forschungszentrum Niedersachsen der TU Clausthal
Dipl.-Ing. Friederike Kaiser
Projektkoordination untertägige Pumpspeicher
Telefon: +49 5321 3816 8096
E-Mail: friederike.kaiser@efzn.de