Zwei Millionen Euro für neues Batterietestzentrum

HANNOVER. Das Niedersächsische Wissenschaftsministerium hat am Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) der TU Clausthal ein Batterietestzentrum mit einem Gesamtvolumen von 1.980.000 Euro bewilligt. Darin enthalten ist eine Förderung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 990.000 Euro.

In dem Projekt arbeitet das EFZN mit weiteren TU-Instituten, dem Fraunhofer Heinrich-Hertz Institut (HHI) in Goslar und dem Fraunhofer-Institut für nachhaltige Mobilität in Oldenburg (IFAM) sowie dem regionalen Industrieunternehmen Stöbich Brandschutz zusammen.

„Die hochkarätigen Partner aus Forschung und Hochschulen sichern im Verbund mit der regionalen Wirtschaft, dass anwendungsnahe Lösungen für die Batteriesystemtechnik der Zukunft entwickelt werden. Für Niedersachsen ist das Testzentrum deshalb von hoher Bedeutung, weil dort Meilensteine für die Elektromobilität, die Energiespeicherung und die Elektrizitätsversorgung unseres Landes gesetzt werden können“, sagt die niedersächsische Wissenschaftsministerin Professorin Johanna Wanka.

Im Testzentrum sollen die elektrischen und thermischen Eigenschaften großer Batterien im Grenzbereich untersucht werden. „Die Testmöglichkeiten gehen im Hinblick auf thermische und elektrische Belastungen weit über das hinaus, was bisher in anderen Laboren getestet werden kann“, erläutert der zuständige Wissenschaftler Diplom-Ingenieur Ralf Benger vom EFZN. Geplant sind zum Beispiel elektrische Belastungstests bis zu 1000 kW und Kurzschlussversuche bis zu 10.000 Ampere.

Mithilfe der vom HHI entwickelten faseroptischen Sensorik werden dreidimensionale Temperaturfelder der Batterie gemessen. Ist die Belastungsgrenze einer Batterie ermittelt, die zum Beispiel ein Elektroauto antreiben soll, lassen sich Aussagen zum Schnellladeverfahren treffen: In welcher Zeit kann die Batterie mit welcher Leistung gefahrlos aufgeladen werden? Mithilfe der Ergebnisse sind auch Angaben zu notwendigen Sicherheitsvorkehrungen wie zur Kühlung möglich. „Diese Untersuchungen an leistungsstarken Batterien, die in Elektrofahrzeugen oder in der Energieversorgung Anwendung finden können, sind aus Lebensdauergründen notwendig, aber auch um das Verhalten von Elektroautos bei Unfällen besser einschätzen zu können“, so Benger.

Wissenschaftlicher Kontakt:


Dipl.-Ing. Ralf Benger


Am Stollen 19 A


38640 Goslar


Telefon: +49 5321 3816 8073


E-Mail: ralf.benger@efzn.de

Der künftige Standort des Batterietestzentrums wird der Goslarer EnergieCampus der Technischen Universität Clausthal sein. (Foto: Anna Tietze)