Was sind die Bestandteile von gutem Zement? Wie lassen sich Bindemittel möglichst energieeffizient herstellen? Welche Möglichkeiten der Wiederverwendung gibt es? Ziel des Projektes ist es unter anderem, Antworten auf solche Fragen in einem digitalen Fachlexikon nach Vorbild der Online-Enzyklopädie Wikipedia zu sammeln. Die Plattform wird Wissen entlang der Verwertungskreisläufe Abbau, Produktion, Einsatz und Wiederverwertung beinhalten. Außerdem soll sie durch digitale Lerninhalte sowie die Möglichkeit zur digitalen Vernetzung von Branchenakteuren neue Chancen für die berufliche Bildung bieten. Zugute kommen wird das interaktive Netzwerk der gesamten Bau-Steine-Erden-Industrie, die hierzulande jährlich 26 Milliarden Euro umsetzt und 132.000 Beschäftigte zählt.
Die Federführung des Verbundprojektes liegt beim Verein Deutscher Zementwerke (vdz). Die Technische Universität Clausthal ist als Partner für das Arbeitspaket „Kooperative Wissensgenerierung“ zuständig, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung erhält sie dafür eine Förderung über 240.000 Euro. Nach Abschluss des Projektes im Februar 2014 wird ein Nachschlagewerk erstellt sein, das sich auf schätzungsweise 4000 bis 5000 Stichwörter und Themenseiten beläuft. Neben der Vernetzung von Wissen, Wissensträgern und Interessengruppen soll es den Beschäftigten der Branche - vom Vorarbeiter bis zum Geschäftsführer - als Weiterbildungsmedium dienen.
„Die TU Clausthal beteiligt sich an dem Vorhaben, um ihre Kompetenz in ein zukunftsweisendes Lehr- und Weiterbildungsmedium einzubringen“, sagt Albrecht Wolter, Professor für Bindemittel und Baustoffe am INW. Außerdem fördere das Projekt die Zusammenarbeit mit den weiteren Partnern. Neben dem vdz bringen sich der Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie, die S&P Consult GmbH sowie die Universität Bremen mit dem Institut für Technik und Bildung in das Vorhaben ein.
Mit den erzielten Ergebnissen wollen die TU-Wissenschaftler die Lehre optimieren sowie langfristig weitere Fördermittel einwerben. Darüber hinaus verfolgt die Universität Clausthal das Ziel, neuartige Lern- und Wissensbausteine zur Kalkherstellung mit den Endanwendern, den Unternehmen, so zu erarbeiten, dass sie in der Aus- und Weiterbildung, aber auch in Forschung und Lehre genutzt werden können.
Das Clausthaler Institut für Nichtmetallische Werkstoffe beschäftigt sich seit jeher ebenso mit den Herstellungsprozessen von Zement, Beton, Gips und Kalk wie mit den Produkten selbst. In der Lehre werden beispielsweise Vorlesungen zu Grundlagen, Aufbereitung und Technologie der Bindemittel sowie über Baustofflehre und Baustoffrecycling angeboten.
Kontakt:
TU Clausthal
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Christian Ernst
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