„Die Idee, Lehrerfortbildungen an der TU Clausthal anzubieten, kam mir vor zehn Jahren“, erinnert sich Behnke. „Zuerst hatten wir nur einen Kurs vorgesehen.“ Aber die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer nach der ersten Veranstaltung hätten ihn und seine Mitstreiter vom Institut motiviert, weiter zu machen. Inzwischen ist die Veranstaltung eine ständige Einrichtung. „Für die Lehrer sind die Fortbildungen einerseits intellektuell anregend, weil sie hinter die Mathematik schauen können, die sie alltäglich vermitteln. Andererseits genießen viele, dass sie selbst noch einmal die Schulbank drücken dürfen, Neues lernen und Altes auffrischen können.“
Anmeldungen aus der ganzen Region
Auf dem Programmen der letzten 20 Kurse standen sowohl allgemeine Themen, wie „Informationsbeschaffung im Internet“, oder „Geschichte der Mathematik“, als auch spezielle Fragestellungen mathematischer Teildisziplinen, wie etwa „Gitterpunkte in konvexen Mengen - Geometrie und Optimierung“. Die nächste Fortbildung am 29. März gibt einen Überblick über mathematische Computerprogramme: Welche Möglichkeiten eröffnen sie für den Mathematikunterricht? Angemeldet haben sich etwa 50 Lehrer aus der Region, unter anderem von der Robert Koch Schule in Clausthal-Zellerfeld, vom Gymnasium Braunlage, oder vom Albert-Schweitzer Gymnasium in Wolfsburg. Referieren werden auf der Jubiläumsveranstaltung, neben Behnke und Dr. habil. Bernd Mulanski von der TU, Professor Dr. Ulrich Kortenkamp von der TU Berlin und Professor Dr. Wilfried Herget von der Universität Halle.
„Im Durchschnitt besuchen etwa 40 Lehrer die Fortbildungen“, weiß Behnke. „Sie kommen von Schulen aus dem gesamten Regierungsbezirk Braunschweig. Manche reisen sogar darüber hinaus aus Lüneburg oder aus Nordhausen in Thüringen an.“ Die Schulen aus dem näheren Umkreis, wie beispielsweise Seesen, Braunschweig oder Wolfenbüttel seien jedoch am häufigsten vertreten.
Anschaulich für Lehrer und Schüler
„Fortbildungen für Lehrer passen genau in die Strategie der TU Clausthal, den Übergang von der Schule zur Hochschule stärker in den Blick zu nehmen“, sagt Professor Dr. Thomas Hanschke, Vizepräsident für Studium und Lehre der TU. „Ich würde mir wünschen, dass mehr Institute der TU solche Fortbildungen für Lehrer anbieten.“ Die Hochschule solle Lehrern, „und damit mittelbar auch den Schülern“, stärker veranschaulichen, was sich etwa hinter so abstrakten Studiengängen wie ?Werkstofftechnik' oder ?Materialwissenschaften' verberge.
Behnke ergänzt: „Schüler stellen Lehrern sehr häufig die Frage, was man mit Mathematik ?draußen' anfangen kann.“ Schließlich gebe es keine Mathematik-Industrie, so dass alle wüssten, wozu der Unterricht gut sei. „Wir zeigen Lehrern und auch ganzen Schulklassen, wenn sie das Institut besuchen, wozu man Mathematik in der Universität und in der Industrie gebrauchen kann.“ Und die Kurskapazitäten seien längst nicht ausgeschöpft: „Vom altgedienten Oberstudienrat bis zum Referendar: Alle sind herzlich willkommen!“
Mehr Informationen finden Sie im Internet unter:
http://www.math.tu-clausthal.de/~mahb/lfb0306/Lehrerfortbildung.htm
Kontakt:
TU Clausthal
Dr. Henning Benke
Institut für Mathematik
Erzstraße 1
Tel.: 05323 - 72 3183
Email: behnke@math.tu-clausthal.de