„Wir haben heute schon Polymere hergestellt. Chemie macht uns einfach Spaß“, erzählten Kimberly Wolkenhauer und Sarah Bölter aus Celle. Die beiden Gymnasiastinnen sehen ihre Zukunft in der Chemieindustrie und nutzten das Angebot der TU Clausthal, um außerhalb des schulischen Stundenplans in die Bereiche der Wissenschaft einzutauchen.
„Jeder ist sehr motiviert, und wir haben nachweislich immer mehr Studierende hier, die schon mal bei einer solchen Veranstaltung mitgemacht haben“, resümierte Stephanie Eilers, Doktorandin am Institut für Anorganische und Analytische Chemie. Eilers und ihre Kollegen zeigten den Nachwuchschemikern, wie sie unter dem Abzug bunte Glasperlen herstellen können, die sie danach auch mit nach Hause nehmen durften.
Ziel des Laborpraktikums, das seit 1997 jedes Jahr am letzten Wochenende im Januar stattfindet, ist es, Jugendlichen das Chemiestudium in Clausthal näher zu bringen. Dazu sind insgesamt 1229 Schulen im norddeutschen Raum informiert worden, die sich daraufhin an interessierte Oberstufenschülerinnen und -schüler gewandt haben. „Wir hatten bedauerlicherweise weniger Teilnehmende als in den letzten Jahren, was vermutlich eine Folge von G8 und dem größeren Schuldruck ist“, erklärte Jochen Brinkmann von der Kontaktstelle Schule - Universität. Doch die zum Teil erheblich jüngeren Teilnehmer seien noch motivierter und interessierter als in den vergangenen Jahren gewesen.
Alle vier Chemie-Institute der Hochschule brachten sich in das Programm ein. Die Schüler und Schülerinnen konnten vorab aus verschiedenen Themen und Experimenten wählen und entsprechende Veranstaltungen und Laborpraktika besuchen. „Wir machen mit der Gruppe ganz alte Nachweise, wie die Herstellung von Thénards Blau und Rinmanns Grün, die hier im Grundstudium Chemie behandelt werden“, sagte Eilers. Somit erhielten die jungen Chemiker einen guten Einblick ins spätere Studium.
Ein abendlicher Besuch der einst ertragreichsten Clausthaler Gruben Caroline und Dorothea rundete das Programm ab. Das Studentenwerk Niedersachsen stellte am gesamten Wochenende Frühstück, Mittag- und Abendessen bereit. „Wir sind sehr zufrieden mit dem diesjährigen Laborpraktikum“, erklärte Brinkmann. „Zwei Teilnehmer kamen sogar aus dem Ruhrgebiet und überlegen, im Rahmen einer kommenden technischen Veranstaltung erneut anzureisen, weil es ihnen so gut gefallen hat.“ (mp)
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