Wirtschaftlichkeitsstudie für Pumpspeicherkraftwerk

Clausthal-Zellerfeld. Vielversprechende Investorengespräche, tragfähige Businesspläne und neue Angebote und Kooperationen in den Landkreisen Goslar und Osterode am Harz - diese Ergebnisse präsentierte die Initiative Zukunft Harz (IZH) am Dienstagabend vor 200 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in der Aula der TU Clausthal.

Dabei erläuterten Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode, Clausthals Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke, Stephan Manke (Landrat Goslar), Gero Geißlreiter (Erster Kreisrat Osterode), Dr. Sebastian Stern (McKinsey & Company) und Dr. Stephan Röthele (Sprecher des IZH-Lenkungsausschusses) die Zwischenergebnisse der Initiative. „Die IZH ist ein besonderes Projekt. Während der geförderten Gesamtlaufzeit von bisher 16 Monaten sind die beiden Landkreise Goslar und Osterode mit verschiedensten Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammengekommen, um gemeinsam eine Gesamtstrategie für die wirtschaftliche Entwicklung in der Region zu erarbeiten und diese in konkrete Projekte zu übersetzen“, erläuterte Minister Bode. „Ich freue mich, dass wir heute den Startschuss geben können für die nächste Projektphase.“

Volkswagen engagiert sich für Pumpspeicherkraftwerk

Ein besonders bedeutender Baustein der IZH ist der Bau eines unterirdischen Pumpspeicherkraftwerks, das weltweit Maßstäbe setzen könnte. Der Westharz ist diesem Ziel einen entscheidenden Schritt nähergekommen: Mit der Volkswagen Kraftwerk GmbH interessiert sich ein weiterer potenzieller Partner für das Projekt, das im Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) der TU Clausthal entwickelt wurde. Das Wolfsburger Unternehmen, vertreten durch Raimund Wunder (Geschäftsführer der Volkswagen Kraftwerk GmbH), hat sich bereiterklärt, als Vorstufe zur Gründung einer Projektentwicklungsgesellschaft eine Wirtschaftlichkeitsberechnung gemeinsam mit EFZN, Harz Energie und Thüga zu finanzieren. „Diese Wirtschaftlichkeitsberechnung soll bis zum Sommer 2012 vorliegen und als Basis für weitere Investitionsentscheidungen dienen“, sagte Wirtschaftsminister Bode.

Im Auftrag des Niedersächsischen Wirtschaftsministeriums hat die IZH - ein Team aus Mitarbeitern beider Landkreise, der Bundesagentur für Arbeit und der Unternehmensberatung McKinsey - innerhalb der vergangenen 16 Monate unter dem Motto „Natur trifft Technik“ ein Bündel an Maßnahmen rund um die Themen Energie- und Ressourcentechnologie, Tourismus, Gesundheit, Wirtschaftsfreundlichkeit und TU Clausthal erarbeitet. Als besonders wertvoll bezeichnete Bode das bereits im Oktober gegründete Recycling-Cluster für wirtschaftsstrategische Metalle, kurz Rewimet, an dem auch die TU Clausthal maßgeblich beteiligt ist. Im Rahmen der Rohstoffsicherung diene es der Beantwortung zentraler Zukunftsfragen des Industriestandorts Niedersachsen. Der Minister kündigte die weitere Unterstützung des Landes für das Projekt für die nächsten drei Jahre an: „Ich bin mit dem, was die IZH erreicht hat, sehr zufrieden, weil auch Kritiker widerlegt wurden: Der Harz ist in der Lage, eine eigene wirtschaftliche Dynamik zu entfalten.“

TU weitet Technologieberatung auf Landkreis Osterode aus

„An der TU Clausthal sind durch die IZH zahlreiche Strategie- und Strukturdiskussionen intensiviert und weiterentwickelt worden“, erläuterte TU-Präsident Hanschke die Einbindung der Hochschule in das Regionalentwicklungsprojekt. Beispielsweise habe man die Idee eines Forschungscampus Recycling ausgearbeitet sowie die Überlegung, Kompetenzzentren einzurichten für Rohstoffsicherung und für Umweltfolgen oder ein Graduiertenkolleg für komplexe Systeme und Simulation. Die TU Clausthal habe mit Unterstützung der IZH außerdem ein Wachstumskonzept auf den Weg gebracht und ein professionelles Alumni-Management gestartet. Gemeinsam sei ein neuartiges Studierendenbindungsprogramm für Unternehmen aus der Region entwickelt worden, für das bereits erste Unternehmen für Stipendien gewonnen worden seien. „Derzeit entwickeln wir auch noch ein Konzept für die Einrichtung einer Akademie für technische Führungskräfte“, kündigte Professor Hanschke an. Auch der Landkreis Osterode profitiert von der Harzer Universität, sagte der Erste Kreisrat Geißlreiter. So wurde die Technologieberatung der TU Clausthal auf den Kreis Osterode ausgeweitet.

„Die Initiative Zukunft Harz kann für die Region ein Entwicklungsmotor sein“, betonte Sebastian Stern, Partner bei der Unternehmensberatung McKinsey & Company, deren Beratungsmandat am 29. Februar endet. Wichtig sei es jetzt, einen langen Atem zu behalten. Die Erfahrung zeige, dass Regionalentwicklung immer einen Zeithorizont von mehreren Jahren und nicht Monaten benötige, um erfolgreich zu sein. Zwischen den Landkreisen Osterode und Goslar bestehe eine Kooperationsvereinbarung zum Fortbestand der IZH, berichtete Lenkungsausschuss-Sprecher Röthele. Zunächst werde es weiter ein gemeinsames Büro für die künftige Projektmanagementorganisation in Clausthal-Zellerfeld geben. Beide Landkreise stellen dafür jeweils die Kapazität einer Vollzeitstelle zur Verfügung. Auch der Lenkungsausschuss wird seine Arbeit fortsetzen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website


 

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Im Aulagebäude der TU Clausthal präsentierte die Initiative Zukunft Harz ihre Zwischenergebnisse (v.l.): Verkehrsminister Jörg Bode, Gero Geißlreiter (Erster Kreisrat Osterode) und Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke.