Ein Team der Universität hat dazu in der Klasse 4a ein kurzes Video gedreht, das den Einsatz eines pädagogisch wertvollen Softwareprogramms, das an der TU Clausthal speziell für den sogenannten Smart Table entwickelt wurde, im Unterricht verdeutlicht.
Smart Table - was ist damit gemeint? Der Smart Table ist ein Lerntisch mit digitaler Oberfläche, auf dem Kinder zum Beispiel Rechen- oder Labyrinthaufgaben lösen können. Die Bildschirmoberfläche kann dabei von mehreren Händen und mehreren Kindern gleichzeitig berührt werden (Multitouch und Multiuser). „Damit dieser Hardware Leben eingehaucht und sie zu einem Erfolg wird, fehlt es aber noch an geeigneten Softwareprogrammen“, sagt Professor Andreas Rausch vom Institut für Informatik sowie Vizepräsident der TU Clausthal.
Als Preis Smart Table im Wert von 5000 Euro
Das Unternehmen Smart hat deshalb einen Wettbewerb ausgeschrieben. Teilnehmer sind aufgerufen, Lernanwendungen - in der Fachsprache Applikationen genannt - für Kinder von 3 bis 14 Jahren zu entwickeln. Wer mitmacht, muss über sein Programm einen kurzen Film drehen und ihn bis Ende Juni im Internetportal YouTube einstellen. Die Gewinner, ausgewählt von einer Fachjury, bekommen einen Smart Table im Wert von 5000 Euro.
Die Grundschüler aus Hahndorf hätten gerne einen solchen digitalen Tisch dauerhaft in ihrer Klasse stehen. „Es macht Spaß, gemeinsam daran zu lernen“, sagt Nele. Lutz, Leonie, Angelina, Bente und Johannes nicken. Gerade haben die Schüler der 4. Klasse erste Erfahrungen als Schauspieler gesammelt und genau die Regieanweisungen von TU-Kameramann Stefan Zimmer befolgt. Zusammen haben sie eine Anwendung für den Smart Table in Szene gesetzt, die der Clausthaler Student Tim Warnecke in seiner von Diplom-Informatiker Patrick Dohrmann betreuten Bachelorarbeit entwickelt hat.
Neuerung fördert Interaktion, Kommunikation und Feinmotorik
Den Kontakt zur Hahndorfer Grundschule, in deren Leitbild das Einbeziehen neuer Medien in den Unterricht sowie die Kooperation mit außerschulischen Fachleuten verankert ist, hatte zuvor Professor Rausch hergestellt. Astrid Nitsch, die Schulleiterin, und Lehrerin Alke Jürgens haben die Idee unterstützt. „Bei uns stehen in jedem Klassenraum vier Computer“, erläutert die Schulleiterin, „das Neue an einem Smart Table ist, dass mehrere Schüler wie in einem Team zusammen etwas umsetzen können und damit ihre Sozialkompetenz weiterentwickeln.“ Neben der Interaktion fördere die Arbeit mit dem Lerntisch auch die Kommunikation, die Feinmotorik sowie strategisches Denken, ergänzt der Clausthaler Professor Niels Pinkwart, ebenfalls zum Filmteam zählend.
Einen kleinen Haken hat der digitale Lerntisch allerdings. Sollte der Harzer Videofilm den Wettbewerb gewinnen, hätten die Schüler der 4a gar nichts mehr von ihrem ersten Preis, da sie nach den Sommerferien weiterführende Schulen besuchen. „Dann“, verspricht Klassenlehrerin Jürgens, „laden wir alle Schüler zu einem Tag mit dem Smart Table ein.“
Hier der Videobeitrag.
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