An der TU Clausthal gab es weitere Blumensträuße, einmal von Hans-Dieter Müller, dem Personalratsvorsitzenden, zum anderen von Yvonne Wagner, die innerhalb des Personaldezernats für die Azubis zuständig ist. Den größeren Strauß reichte Kim Sören Diesel gleich weiter an Petra Sommer, seine Ausbilderin am Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik. „Ohne ihre Unterstützung hätte ich das tolle Prüfungsergebnis nicht geschafft“, bedankte sich der Lautenthaler. „Die dreieinhalb Jahre Lehrzeit sind schnell vorbeigegangen, auch wenn es gerade im ersten Jahr nicht leicht gewesen ist.“
Zunächst hatte Kim Sören Diesel seine Zukunft im Handwerk gesehen. Doch der interessante Chemie-Unterricht zum Ende seiner Zeit an der Realschule und ein Praktikum beim Goslarer Unternehmen H.C. Strack gaben den Ausschlag, Chemie-Laborant werden zu wollen. Den Entschluss hat er nicht bereut. „Die Ausbildung war sehr abwechslungsreich und nie langweilig“, berichtete der 20-Jährige, der bei der Arbeit im Labor vorschriftsmäßig einen weißen Kittel und eine Schutzbrille trägt, „außerdem ging es sehr kollegial, fast familiär zu.“
Derzeit werden an der TU Clausthal acht junge Menschen zu Chemie-Laboranten ausgebildet. Diese Aufgabe liegt am Institut für Aufbereitung seit 20 Jahren in den Händen der engagierten Chemie-Laborantin Petra Sommer. Sie legt Wert auf Teamgeist und einen strukturierten Ausbildungsalltag. Im ersten Lehrjahr wird den Azubis viel Wissen vermittelt. Danach greifen sie zunehmend in den Arbeitsprozess mit ein, bevor sie im dritten Lehrjahr selbstständig Probenanalyse vornehmen. Freitagmittags kommen zudem alle regelmäßig zusammen, um sich auszutauschen oder sich etwa auf Klausuren vorzubereiten. Die Jüngeren lernen von den Älteren.
Das Modell ist erfolgreich. An der TU Clausthal gab es zwar keine freie Stelle für Kim Sören Diesel, doch dem jungen Facharbeiter liegen gleich mehrere Jobangebote vor. Entschieden hat er sich, ab dem 15. Mai eine Stelle am Institut für Biologie und Chemie der Uni Hildesheim anzutreten. Dort werden Lehrer ausgebildet. „Menschen etwas beibringen, das gefällt mir“, sagt der Oberharzer. Er könnte sich auch vorstellen, eines Tages ein Chemie-Studium zu beginnen - vielleicht an der TU Clausthal.
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