Wasserstoffforschung: Clausthaler Projekte mit Millionenförderung

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert ab Mai fünf Forschungsverbünde zum Thema Wasserstofftechnologien. Vier davon sind mit Beteiligung der TU Clausthal.

Alle fünf Projekte zu grünem Wasserstoff bekommen vom Wissenschaftsministerium in einem ersten Schritt jeweils rund 1,2 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre. Ziel der neuen Verbünde ist es, die verschiedenen Kompetenzen im Bereich Wasserstofftechnologien zu bündeln und die Wasserstoffforschung in Niedersachsen weiterzuentwickeln. Die Projekte, auch Innovationslabore genannt, sollen sich unter dem Dach des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN) im Rahmen der „Wissenschaftsallianz Wasserstofftechnologie“ weiter vernetzen und kooperieren. „Grüner Wasserstoff ist ein unverzichtbarer Baustein für die Energiewende und den Klimaschutz“, betont Wissenschaftsminister Björn Thümler.

Universitätspräsident Professor Joachim Schachtner gratuliert den Clausthaler Forscherinnen und Forschern zu diesem besonderen Erfolg: „An vier von insgesamt fünf geförderten Forschungsverbünden ist die TU Clausthal beteiligt. Bei dem Projekt ,H2-Wegweiser Niedersachsen‘ liegt auch die Federführung bei der TU Clausthal, genauer gesagt bei unserem Umwelttechnik Forschungszentrum CUTEC. Damit leistet unsere Universität unter dem Dach des EFZN einen maßgeblichen Beitrag für die niedersächsische Wasserstoffforschung und bringt zugleich das Leitthema der TU Clausthal, die Circular Economy, zur Geltung.“

Für das Innovationslabor „H2-Wegweiser Niedersachsen“ arbeitet das CUTEC-Forschungszentrum mit der Leibniz Universität Hannover und dem Institut für Solarenergieforschung in Hameln zusammen. Die Zielsetzung sieht vor, dass bis 2025 mindestens 500 Megawatt an Elektrolyseleistung in Norddeutschland installiert und damit auch in das Gesamtenergiesystem eingebunden sind. Bis 2030 soll sich die Leistung dann auf fünf Gigawatt verzehnfachen. „Der ‚H2-Wegweiser Niedersachsen‘ wird beim Erreichen der ambitionierten Ziele eine wertvolle Unterstützung sein“, so Dr. Andreas Lindermeir (CUTEC). In dem Innovationslabor wird mit einem transdisziplinären Ansatz untersucht, wie ein wasserstoffbasiertes Energiespeicher- und -wandlungssystem in Niedersachsen konkret gestaltet werden kann, welche technischen Varianten vorteilhaft sind und welchen Einfluss rechtliche, ökologische und ökonomische Aspekte haben. Dabei soll auf technischer Ebene insbesondere die Untertage-Speicherung von Wasserstoff in Kavernen- und Porenspeichern, sowohl als Alternative als auch in Kombination mit Konversionsverfahren zur Erzeugung von chemischen Energieträgern, berücksichtigt werden.

Acht Einrichtungen der TU Clausthal bringen ihr Know-how ein

Die drei weiteren Projekte, an denen die TU Clausthal beteiligt ist, sind „H2-Region Nordwest-Niedersachsen“, „Nachhaltige Wasserstoff-Verbrennungskonzepte“ sowie „Innovationslabor Wasserelektrolyse: Vom Material zum System“. Neben dem CUTEC-Forschungszentrum, das bei drei Forschungsverbünden dabei ist, ist das Know-how von sechs Instituten und einem weiteren Forschungszentrum der TU Clausthal in den Projekten zu grünem Wasserstoff gefragt: Institut für Elektrische Energietechnik und Energiesysteme (Professor Hans-Peter Beck), Institut für Energieverfahrenstechnik und Brennstofftechnik (Professor Roman Weber), Institut für Chemische und Elektrochemische Verfahrenstechnik (Professor Thomas Turek und Professor Gregor Wehinger), Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik (Professor Karl-Heinz Lux), Institute of Subsurface Energy Systems (Professor Leonhard Ganzer), Institut für deutsches und internationales Berg- und Energierecht (Professor Hartmut Weyer) sowie Forschungszentrum Energiespeichertechnologien (EST/Dr. Thomas Gimpel). Außerdem bringt sich das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut Goslar ein (Professor Wolfgang Schade).

Hintergrund-Informationen zu den einzelnen Projekten auf den Seiten des EFZN

 

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H2 neben der Karte von Niedersachen

Grüner Wasserstoff ist ein unverzichtbarer Baustein für die Energiewende und den Klimaschutz. Foto: adobe.stock/efzn