Die Emscher entspringt südöstlich von Dortmund und durchfließt vorbei an den Städten Gelsenkirchen, Essen und Oberhausen das gesamte heutige Ruhrgebiet. Vor mehr als hundert Jahren wurde aus einer dünn besiedelten Auenlandschaft ein industrieller Ballungsraum und aus der ungebändigten Emscher ein von Menschen geformter, umzäunter, stinkender oberirdischer Abwasserkanal. Mit dem Rückgang des Bergbaus hat vor 25 Jahren ein weiterer Strukturwandel begonnen, bei dem die traditionelle Schwerindustrie nun der Hochtechnologie und Dienstleistungsfirmen weicht. Seither wandelt die Emscher-Region ihr Gesicht, wieder zurück zu einem naturnahen Fließgewässer-System.
„Die an der Emscher liegenden Stadtteile, bisher sozial benachteiligt, erfahren ebenfalls einen Wandel“, sagt Landschaftsarchitektin Oldengott aus dem Vorstandsbüro der Emschergenossenschaft, „sie werden vom Hinterhof zum Vorgarten der Region.“ Zum Umbau des Gewässersystems gehören auch der Bau unterirdischer Abwasserkanäle und die Umgestaltung alter Klärwerke zu modernsten biologischen Anlagen. Aus ihnen wird nicht nur gereinigtes Abwasser in den Fluss zurückgeführt. Im Rahmen der Klärschlammverwertung erzeugt die Emschergenossenschaft einen Großteil der Energie, die ihre Anlagen benötigt, gleich selbst vor Ort.
„Der Harz mit seiner Bergbautradition und das Ruhrgebiet können voneinander lernen, wenn es darum geht, auf Zukunftstechnologien und erneuerbare Energien zu setzen“, sagt Frau Oldengott. Auch beim Thema Wasserwirtschaft gebe es viele Bezugspunkte. Das Generationsprojekt Emscher-Umbau ist auf einen Zeitraum von 30 Jahren und ein Investitionsvolumen von 4,5 Milliarden Euro angelegt. Der Vortrag zeigt die wasserwirtschaftlichen, technischen und ökologischen Seiten des Infrastrukturprojekts auf und vermittelt die positiven Auswirkungen auf die Lebensqualität im Ruhrgebiet.
Weitere Informationen zur Veranstaltung: Andrea Langhorst, Alumnimanagement, Telefon 05323 72-2160.
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