Das Drahtseil hat in Clausthal eine große Tradition. Vor 177 Jahren wurde es im Oberharz von Oberbergrat Julius Albert erfunden. Vor diesem Hintergrund war am Institut für Maschinenwesen die Vorlesung „Seiltriebe“ durch Diplom-Ingenieur Roland Verreet angeboten worden. Der Lehrbeauftragte sprach innerhalb einer dreitägigen Blockveranstaltung beispielsweise über die Geschichte des Drahtseils, dessen Lebensdauer, Drehverhalten und über Schadensfälle.
Auf Wunsch der Studierenden wurde die Vorlesung um eine Projektarbeit erweitert. Jeweils in kleinen Gruppen gingen die angehenden Ingenieure der Frage nach, wie ein Hochseekran eine schwere Last aus der Tiefsee heben kann. Denn aufgrund des zunehmenden Eigengewichts des Drahtseils können Krane bis heute keine Tiefen von mehr als 3000 Metern erreichen.
Die Gedanken der siegreichen Gruppe kreisten zunächst darum, das Problem mit einem leichten Aramidfaserseil zu lösen. Dieser Ansatz hätte aber eine unverhältnismäßig große Trommelkonstruktion zur Folge gehabt. „Letztendlich erwies sich ein Lastentauchboot als vorteilhafte Lösung, um größere Tiefen zu erreichen, und damit als sinnvolle Alternative zu klassischen Seiltrieben“, erläuterte Timo Weber. Mit dem von seiner Gruppe entworfenen Tauchboot sei - in Verbindung mit einem Trägerschiff - das Heben von Lasten aus bliebigen Tiefen möglich. Für diese Idee bekamen die drei Studierenden jetzt im Rahmen einer Preisverleihung die Siegertrophäe überreicht.
Einig waren sich die Teilnehmer in der Beurteilung der Veranstaltung. „Die Vorlesung ist uns als hochinteressant, lehrreich und unterhaltsam im Gedächtnis geblieben“, so das Resümee von Matthias Thurmann und Mario Sander. Der Dozent habe die Vorlesung immer wieder mit Beispielen aus seiner umfangreichen Erfahrung in der Industrie aufgelockert und damit sehr praxisnah gestaltet.
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