Vom Hörsaal in die Wirtschaftsprüfungspraxis

Clausthal-Zellerfeld. Auch im Rechnungswesen schlägt die Ausbildung an der TU Clausthal eine Brücke zwischen fundierter Theorie und praxisnaher Umsetzung. 16 angehende Betriebswirte und Wirtschaftsingenieure präsentierten ihre Seminararbeiten in der Niederlassung Hannover der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Im Anschluss diskutierten sie mit berufserfahrenen Prüfern.

Seit fünf Jahren wird am Lehrstuhl für „Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensrechnung“ von Professorin Inge Wulf - speziell auch im Rahmen der DATEV-Partnerschaft - auf einen starken Praxisbezug geachtet. Im zu Ende gehenden Sommersemester hatten Studierende zunächst in Gruppen Seminararbeiten angefertigt, die sich etwa mit den „Erwartungen, Möglichkeiten und Grenzen der Wirtschaftsprüfung im Lichte von Bilanzierungsskandalen“ beschäftigten. Auf Einladung von Wirtschaftsprüfer Tim Tönnies konnten die Clausthaler ihre Ergebnisse bei der KPMG dann in authentischem Business-Ambiente vorstellen.

„Der Tapetenwechsel sowie der vielschichtige, argumentative Austausch mit Berufspraktikern haben für die Studierenden einen ganz besonderen Reiz entfaltet“, berichtete der betreuende Lehrbeauftragte Jens Niemöller. Für alle an Praktika und Berufseinstieg interessierten Studierenden bot das „Auswärtsspiel“ bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zudem die Gelegenheit, sich über Karriereperspektiven zu informieren und Kontakte zu knüpfen. Die Hannoveraner zeigten sich beeindruckt von der dargebotenen Themenvielfalt, Aktualität und Relevanz. In Zukunft könnte es durchaus ein „Rückspiel“ des erfolgreichen Formats geben.

Gerüstet mit Hintergrundwissen und facettenreichen Eindrücken von der Arbeit des Berufsstandes sind die Studierenden anschließend selbst in die Rolle eines Wirtschaftsprüfers geschlüpft. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen ist der Ablauf einer Abschlussprüfung, unterstützt durch professionelle Software, simuliert worden, indem Teams die Buchführung und Bilanzierung eines mittelständischen Musterunternehmens geprüft haben. Fachmännisch bereichert worden ist die Fallstudie durch den Software-Spezialisten Mathias Lutz, der dazu von der DATEV aus Nürnberg in den Harz gereist war. „Neben einem Seminarschein bin ich um viele wertvolle Erfahrungen reicher geworden“, resümiert Anne Haase, Masterstudentin der Technischen Betriebswirtschaftslehre.

Kontakt:


Jens Niemöller, M.Sc.


Technische Universität Clausthal


Institut für Wirtschaftswissenschaft


+49 (5323) 72-7644


E-Mail: jens.niemoeller@tu-clausthal.de


Clausthaler Studierende um Professorin Inge Wulf (3. von rechts) während der Exkursion nach Hannover zur dortigen KPMG-Niederlassung.