In dem Graduiertenkolleg werden die Bedingungen für einen besseren Verkehrsfluss und neue Methoden für ein dezentrales Verkehrsmanagement erforscht - weltweit wichtige Faktoren in Ballungsräumen. Das Projekt bietet Doktorandinnen und Doktoranden die Chance, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren.
Niedersachsens Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić spricht von einem großen Erfolg für Niedersachsen und die NTH: „Das Kolleg bietet Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern die Chance, an einem Thema zu forschen, das unter Umweltgesichtspunkten weltweit für Ballungsräume relevant ist.“ Mit dem Kolleg sollen neue Methoden und Anwendungen des kooperativen Verkehrsmanagements in Städten erforscht werden. „SocialCars“ setzt dabei auf ein Zusammenspiel zwischen zentraler Steuerung im Sinne klassischen Verkehrsmanagements und dezentraler Regelung im Sinne der Ziele einzelner Verkehrsteilnehmer. Im Mittelpunkt stehen Fragen individuellen Verkehrsverhaltens, gesellschaftlicher Ziele, technischer Grundlagen von Kommunikationstechnik und dynamischer Geoinformation sowie zu Modellen und Methoden des kooperativen (de)zentralen Verkehrsmanagements.
„Die NTH bietet durch die Zusammenarbeit von Spezialisten der drei Mitgliedsuniversitäten in Braunschweig, Clausthal und Hannover am NFF, dem Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik, ideale Voraussetzungen für eine interdisziplinäre Forschung, wie sie für das Projekt SocialCars erforderlich ist“, sagt Professor Erich Barke, der Vorsitzende des NTH-Präsidiums. „Mit dem Projekt hat die NTH erstmals ein koordiniertes Forschungsvorhaben der DFG eingeworben.“
Weltweit leben immer mehr Menschen in Städten und Ballungsräumen, zugleich steigt das Bedürfnis nach individueller Mobilität. Intelligentes Verkehrsmanagement gewinnt zunehmend an Bedeutung. „SocialCars“ untersucht, wie die einzelnen Akteure im Straßenverkehr - also Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger und Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs - die Verkehrsinfrastruktur optimal nutzen können, so dass die Verkehrssicherheit erhöht und Staus und Umweltbelastungen vermieden werden. Ausgangspunkt sind schon heute bestehende Fahrerassistenzsysteme, die den Fahrer informieren und warnen. Die zukünftige Entwicklung insbesondere der technischen Systeme weist jedoch in Richtung kooperative Verkehrsassistenzsysteme, mit dynamischen Karten und intelligenten IT-Systemen. Die gesellschaftlichen Ziele legt die Verkehrsplanung fest und vermittelt sie an die Verkehrsteilnehmer, die wiederum innerhalb dieses Rahmens autark handeln und den Spielraum nutzen, um selbstbestimmt ihre Mobilität zu optimieren.
Weitere Informationen.
Wissenschaftlicher Kontakt:
Professor Bernhard Friedrich (Sprecher)
Institut für Verkehr und Stadtbauwesen
Technische Universität Braunschweig
E-Mail:friedrich@tu-braunschweig.de
Telefon: 0531 391 7920
Professor Jörg Müller (stellv. Sprecher)
Institut für Informatik
Technische Universität Clausthal
E-Mail: joerg.mueller@tu-clausthal.de
Telefon: 05323 727140