Unternehmen lobt TU-Studierende: Kompetente Truppe

Clausthal-Zellerfeld. Ein Mikrofon, wie es etwa die Kandidaten bei „Deutschland sucht den Superstar“ nutzen, besteht aus einem Griff und einem Aufsatz, dem Einsprachekorb. In der automatisierten Fertigung läuft das Zusammenfügen dieser beiden Teile nicht immer fehlerfrei. Wie lässt sich das verbessern? Der Frage gingen Clausthaler Studierende in einem Konstruktionswettbewerb nach, den das Institut für Maschinenwesen mit dem Audiotechnik-Hersteller Sennheiser ausrichtete.

Bereits zum siebten Mal knüpfte das Institut den Leistungsnachweis in der Vorlesung „Konstruktionslehre I“ an einen Wettbewerb. Und nie war das Interesse an der ohnehin beliebten Lehrveranstaltung größer als in diesem Semester. Rund 100 Studierende suchten in 23 Gruppen, jeweils betreut von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter, nach der besten Lösung. „Diese praxisnahe Veranstaltung ist eine Win-win-win-Situation“, sagte Professor Armin Lohrengel. Für alle drei beteiligten Parteien, also für die Studierenden, das teilnehmende Unternehmen sowie das Institut, sei der Konstruktionswettbewerb eine befruchtende Angelegenheit. „Es kommen Lebendigkeit und frische Gedanken ins Spiel“, so Professor Lohrengel. Die Studierenden erlangen unter dem Motto „Learning by doing“ Erfahrung darin, ein Projekt vom Anfang bis zum Ende umzusetzen.

Aufgabe mit Bravour gemeistert

Im speziellen Fall galt es, den Verschraubungsprozess von Mikrofonkorb und Griffbaugruppe im Hinblick auf vier Faktoren zu optimieren: Dass erstens ein Verkanten verhindert wird, zweitens beide Bestandteile fest verschraubt sind, drittens der Lack unbeschädigt bleibt und viertens keine Nacharbeiten erforderlich sind. Dieser Aufgabe, inklusive der Präsentation und Dokumentation der Ergebnisse, stellten sich die Studierenden mit Bravour. „Wir sind mächtig stolz auf das, was Sie geleistet haben“, unterstrich Professor Lohrengel im Auditorium, „Sie haben die TU Clausthal gut präsentiert.“

So sahen es auch die drei Vertreter des Unternehmens Sennheiser, das seinen Hauptsitz in der Wedemark bei Hannover hat. „Wir haben die Clausthaler Studierenden als sehr kompetente Truppe erlebt“, unterstrich Dr. Axel Schmidt. Laut dem Director Engineering der Firma ist es für angehende Ingenieure - neben technischem Wissen - enorm wichtig, Teamfähigkeit sowie soziale und kommunikative Kompetenz zu erlangen. All dies hätte der Konstruktionswettbewerb hervorragend kombiniert.

Alle fühlen sich als Gewinner

„Wir haben viele produktive Abende in den Wettbewerb investiert“, bestätigte Jan Gottschalk, Maschinenbaustudent im fünften Semester. Zusammen mit seinen Kommilitonen Hendrik Behme, Leonard Hansen und Arne Goltermann heimste er Platz eins ein. Als Preis erhielt jeder einen Premiumkopfhörer des Industriepartners. „Unser Lösungsansatz sieht eine Funktionstrennung vor“, erläuterte Leonard Hansen, „das Ausrichten des Mikrofonkorbs und das Verschrauben laufen unabhängig voneinander ab.“ Das pfiffige Konzept präsentierte das Quartett in Form eines CAD-animierten Films. Für diese Idee sei die vorausgegangene Führung durch das Unternehmen, das in der Wedemark mehr als 1000 Beschäftigte hat, hilfreich gewesen.

Platz zwei, nur knapp hinter den Siegern, belegte die Gruppe mit Alexander Mecklenburg, Felix Müller, Johann Naumann und Malte Weber. Enttäuschung war in den Gesichtern der Studierenden allerdings nicht zu sehen. Tatsächlich fühlten sich nach Abschluss dieser kreativen Lehrveranstaltung alle Teilnehmenden in gewisser Weise als Gewinner.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: 05323 - 72 3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Mikrofone bestehen aus einer Griffbaugruppe und einem Aufsatz, dem Einsprachekorb. Foto: Ernst