Uni organisiert Konferenz zur unterirdischen Speicherung von Treibhausgasen

CLAUSTHAL/GOSLAR. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Deutschen haben den Klimaschutz zu ihrem Thema gemacht. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Reduzierung oder Speicherung von Kohlendioxid, damit es möglichst nicht zu einer globalen Erwärmung der Erde kommt. Dieses Problem wird auf der chinesisch-deutschen Konferenz „Relevante Aspekte bei der unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid und Erdgas“ aufgegriffen, die vom 18. bis 20. September von der Technischen Universität Clausthal und der Sichuan University in Goslar veranstaltet wird.

Zwischen den beiden Hochschulen besteht seit Jahren eine enge Zusammenarbeit. So haben ihre Präsidenten, die Professoren Edmund Brandt (Clausthal) und Heping Xie, im August 2006 in Sichuan ein gemeinsames Institut gegründet, das Chinesisch-Deutsche Energieforschungszentrum.

Aus China haben sich 35 Wissenschaftler und Journalisten angesagt

Zur Konferenz in Goslar werden mehr als 100 Teilnehmer erwartet, darunter 35 Wissenschaftler aus China, 40 aus Deutschland und 30 Studierende aus Clausthal. Auch Journalisten aus Asien haben sich angesagt. Professor Brandt wird den Workshop, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem chinesischen Pendant, der „National Natural Science Foundation of China“ (NSFC), gefördert wird, eröffnen. Danach spricht der chinesische Botschafter, Canrong Ma, über Umweltschutzpolitik in seinem Land. „Ziel der Konferenz ist es auch, konkrete Kooperationsprojekte zwischen beiden Ländern zu erörtern“, sagt Dr. Michael Z. Hou. Der Clausthaler Privatdozent vom Institut für Erdöl- und Erdgastechnik leitet die Veranstaltung.

Der weltweit größte Verursacher von energiebedingten Kohlendioxid-Emissionen sind die USA, gefolgt von China, Russland, Japan und Indien. Auf dem sechsten Platz steht Deutschland, das damit in Europa am meisten Treibhausgase produziert. Mittel- bis langfristig sollen hierzulande fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Steinkohle, die in der Stromerzeugung Kohlendioxid freisetzen, mehr und mehr durch alternative Energieträger ausgetauscht werden. Eine kurzfristigere Möglichkeit, das Kohlendioxid von der Atmosphäre fern zu halten, wäre, es nach der Verbrennung aufzufangen und im Untergrund einzulagern. Als Lagerstätten bieten sich leere Salzstollen, Öl- oder Gasreservoirs an.

Exkursion zu europäischem Forschungsprojekt nach Ketzin bei Potsdam

Während auch in China erste Aktivitäten unterirdischer Speicherung anlaufen, hat in Ketzin bei Potsdam das europäische Forschungsprojekt „CO2SINK“ begonnen. Rund 800 Meter unter der Erdoberfläche soll Kohlendioxid eingelagert werden. Im Anschluss an die dreitägige Konferenz in Goslar werden die Teilnehmer am 21. September zu einer Exkursion nach Ketzin und zum Erdgasspeicher in Reckrod bei Frankfurt am Main reisen.

Journalisten sind zur Eröffnung der Konferenz eingeladen. Sie beginnt am 18. September, 14 Uhr, im Hotel „Der Achtermann“ (Rosentorstraße 20) in Goslar.

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In Ketzin bei Potsdam wird bereits Kohlendioxid unter die Erde gepumpt und in etwa 800 Meter Tiefe gespeichert. Foto: Herrenknecht/Vertical