Steilküstenabbrüche, Hangrutschungen, Bewegungen von Gletschern in Zeiten des Klimawandels oder auch das Einbrechen alter Bergbauschächte – Georisiken gibt es in unterschiedlicher Form. Diese zu beobachten und deren Auswirkungen zu reduzieren, ist Ziel des Geomonitorings. Am 12. und 13. März tauschen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Verwaltung und Industrie der Bereiche Geodäsie, Geologie, Geophysik, Bauingenieurwesen, Energie und Rohstoffe bei der achten Auflage der Tagung „GeoMonitoring“ in Braunschweig aus.
Organisiert wird die Konferenz in diesem Jahr von Professor Markus Gerke und seinem Team aus dem Institut für Geodäsie und Photogrammetrie (IGP) der TU Braunschweig. Zu den Mitausrichtern zählt das Institut für Geotechnik und Markscheidewesen der TU Clausthal, das die Tagungsreihe 2011 aus der Taufe gehoben hatte.
Bei den „GeoMonitoring“-Konferenzen steht die Überwachung geometrischer Veränderungen sowohl natürlicher Objekte, wie Dünen, als auch künstlicher Objekte, beispielsweise Brücken, im Vordergrund. Die interdisziplinär ausgerichtete Tagung stellt Messmethoden aus Geodäsie, Geotechnik und Geophysik sowie aus benachbarten Wissenschaften vor. Zur Beschreibung des komplexen Verhaltens von Geoobjekten werden für die Praxis relevante und anwendbare Modellierungsansätze vorgestellt. Die Vorträge beschäftigen sich mit dem Monitoring von Infrastrukturbauwerken und Bodenbewegungen, der Anwendung terrestrischer oder luftgetragener Sensoren und Sensornetze sowie verschiedenen Messmethoden, wie satelliten- und bodengestützter Radarinterferometrie, Laserscanning und GPS.
Das Aufspüren von Permafrost durch Fernerkundung und Geophysik auf dem tibetischen Hochplateau steht beispielsweise im Mittelpunkt eines Vortrags des IGP und der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In dem internationalen DFG-geförderten Graduiertenkolleg TransTIP der Universitäten Braunschweig, Jena und Hannover bearbeitet das IGP ein Teilprojekt, in dem die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Hangrutschungen und Bewegungsraten von Gletschern mit Hilfe von satellitenbasierten Radardaten errechnen.
Die „GeoMonitoring“-Reihe wird ausgerichtet vom Institut für Geodäsie und Photogrammetrie der TU Braunschweig, vom Geodätischen Institut der Leibniz Universität Hannover und vom Institut für Geotechnik und Markscheidewesen der TU Clausthal mit Unterstützung durch den Deutschen Markscheider-Verein, die Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement sowie die Deutsche Gesellschaft für Photogrammetrie, Fernerkundung und Geoinformation.
(entnommen aus: Pressemitteilung der Technischen Universität Braunschweig)