TUniCorn 2025: Vier innovative Projektideen ausgezeichnet

Im Ideenwettbewerb für innovative Projekte – ausgerichtet vom gemeinsamen Gründungsservice der TU Clausthal und der WiReGo – waren erstmals auch englischsprachige Beiträge zugelassen.

Aus insgesamt 17 Bewerbungen schafften es acht Projekte in das Finale des diesjährigen TUniCorn-Ideenwettbewerbs. Im Gründungszentrum Clausthal-Zellerfeld präsentierten die Finalisten ihre Ideen vor einem Publikum und einer Jury. In diesem Jahr waren erneut Iris Seeber (Volksbank im Harz), Mathias Liebing (Servicezentrum für Forschung und Transfer der TU Clausthal) sowie Samet Kibar von der Wirtschaftsförderung Region Goslar (WiReGo) in der Jury vertreten, erstmals dabei waren Christian Schäfer (Fels Werke) und Michael Reiß (Holos Excellence).

„Der TUniCorn-Ideenwettbewerb ist der beste Beweis für das Engagement der TU Clausthal, Kreativität zu fördern und womöglich künftigen Unternehmerinnen und Unternehmern eine Plattform zu bieten“, sagte Universitätspräsidentin Dr.-Ing. Sylvia Schattauer bei der Eröffnung. Die TU Clausthal bezeichnete sie als „Ideenschmiede“, die einen „fruchtbaren Boden“ bietet.

„Ein großer Dank geht an die Fels Werke GmbH und die Volksbank im Harz, da sie das Event als Sponsor möglich machen“, betonten Anja Blümel (WiReGo) und Simon Wolters (Gründungsservice). Als Organisierende der Veranstaltung übernahmen sie die Moderation und führten gemeinsam durch das Programm.

Spannende Jurysitzung

„Als eine internationale Universität haben wir auch viele internationale Vorschläge erhalten. Die Hälfte der Pitches wird erstmals auf Englisch präsentiert“, freute sich Wolters. Nacheinander „pitchten“ die Teams ihre Ideen in einem Zeitrahmen von vier Minuten. Anschließend stellten sie sich den teils kritischen Fragen der Jury. Bei der Vielzahl der vielversprechenden Projekte dauerte die Entscheidungsfindung der Jury länger als ursprünglich geplant und es wurden sogar vier Siegerprojekte gekürt.

Die Nase vorn hatte das Team von „Sinotech“, das mit dem Projekt „Cell Core“ die Untersuchung an lebenden Zellen verbessert. Die Teammitglieder Sina Najafi, Frederic Lange, Negin Najafi und Sepehr Mortazavi haben mit Unterstützung von Prof. Niels Neumann (TU Clausthal) und Prof. Denis Royer (Ostfalia Hochschule) eine Echtzeitüberwachung der Zellumgebung und eine KI-gestützte Steuerung entwickelt. Zudem erhöht das System die Zuverlässigkeit der Daten durch direkte Erhebung kritischer Parameter wie pH-Wert und Sauerstoffgehalt.

Auf dem zweiten Platz landete „Playification – voice solutions“ von Chingiz Seyidbayli, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Informatik. Er möchte eine automatisierte KI-gestützte Synchronisationstechnologie entwickeln, um Sprachbarrieren bei Unterhaltungsinhalten entgegenzuwirken. Seine Idee integriert KI und Technologien zum Klonen von Stimmen, um automatisch Sprecher zu erkennen, zu übersetzen und zu vertonen. Die Innovation besteht vor allem auf der Automatisierung, die die herkömmliche manuelle Bearbeitung ersetzen soll.

Zwei Teams auf Platz drei

Die Beratung der fünf Jurymitglieder ergab, dass der dritte Platz und das damit verbundene Preisgeld zwei Mal vergeben wurden. Mehran Javadi, Mitarbeiter am Institut für Maschinenwesen, überzeugte die Jury mit der Idee einer nachhaltigen Wärmedämmschicht. Im Gegensatz zu herkömmliche Dämmmethoden beruht seine Entwicklung auf Silica-Aerogel unter Verwendung von Abfall-Materialien. Das Mittel kann direkt auf Wände aufgetragen werden und spart invasive bauliche Maßnahmen. Den zweiten dritten Platz sicherten sich Silvia Imrich und Gaurab Sundar Dutta mit „bioWind“. Die Mitarbeitenden am Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik arbeiten an maßgeschneiderten Freiform-Strukturen für biomedizinische Anwendungen, die von der Natur inspiriert sind. Ziel ist es, die Lücke zwischen konventioneller Technik und neu entstehenden Forschungsbereichen zu schließen. Das Innovative an der Idee ist die Einbeziehung der Biomimikry – der Kunst, Phänomene der Natur auf die Technik zu übertragen – und die Automatisierung des Evolutionsprozesses auf der Grundlage von Algorithmen.

Innovation fördern

Der erste Platz erhielt die Gewinnsumme von 1.000 Euro, Platz zwei 500 und die beiden dritten Plätze jeweils 250 Euro. „Das Preisgeld werden wir in unsere Idee investieren, um sie weiter voranzubringen“, waren sich Imrich und Dutta (bioWind) einig. „Das hier ist ein guter und sinnhafter Wettbewerb, den wir hier unterstützen und weiter fördern werden“, lobte Iris Seeber in ihren Abschlussworten. An die Teams appellierte sie: „Setzen Sie Ihre Ideen um und seien Sie mutig. Bleiben Sie neugierig und behalten den Drang bei, etwas zu bewegen.“

Kontakt:
TU Clausthal
Vanessa Jakubus
Telefon: +49 5323 72-5028
E-Mail: vanessa.jakubus@tu-clausthal.de

Die fünfköpfige Fachjury überreichte den vier Gewinner-Projekten der dritten Auflage des TUniCorn-Ideenwettbewerbs ihre Preise. Universitätspräsidentin Dr.-Ing. Sylvia Schattauer eröffnete die Abendveranstaltung, die darüber hinaus eine gute Möglichkeit für Networking darstellte. Fotos: Jakubus

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