Harald Schmidt stammt aus Hof und studierte Physik an der Universität Bayreuth. 1997 promovierte er mit "magna cum laude" in Festkörperphysik mit einer Arbeit zum Thema „Wechselwirkung von Supraleitung und Magnetismus“. Danach wechselte er an die Technische Universität Clausthal in den Bereich Materialwissenschaften (Arbeitsgruppe Prof. Borchardt), wo er einen neuen Forschungsbereich aufgriff und sich 2005 auch habilitierte. Unterstützung und Förderung erhielten seine Forschungsarbeiten durch die DFG, das BMBF und die Volkswagenstiftung.
Für seine Forschungsvorhaben wurde ihm nun von der DFG ein Heisenberg-Stipendium zugesprochen. Das nach dem deutschen Physiker Werner Heisenberg benannte Stipendium gilt als hohe wissenschaftliche Auszeichnung und hat zum Ziel, herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die alle Voraussetzungen für die Berufung auf eine unbefristete Professur erfüllen, für die Wissenschaft zu erhalten. Das Stipendium gibt dem Stipendiaten erhebliche wissenschaftliche Freiheiten. Er kann z. B. seine Forschungsorte frei auswählen, eine unabhängige eigene Arbeitsgruppe aufbauen und Vorlesungen für Studierende anbieten.
In seinen Forschungsarbeiten, die im Grenzbereich zwischen Materialwissenschaften und Physik angesiedelt sind, beschäftigt sich Dr. Schmidt hauptsächlich mit der Bestimmung von Diffusionsprozessen und deren Bedeutung für die Stabilität von nichtkristallinen und nanoskaligen Festkörpern. Er verknüpft hier hochentwickelte experimentelle physikalische Methoden wie die Neutronenreflektometrie mit der Bearbeitung grundlegender materialwissenschaftlicher Probleme. Die Ergebnisse dieser Arbeiten sind zum Beispiel bei der Entwicklung und Optimierung von neuartigen Werkstoffsystemen von Bedeutung. Wie Herr Dr. Schmidt ausführt, ist für ihn „eine grundlegende Charakterisierung physikalischer Prozesse eine Voraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung neuartiger kommerzieller Materialien, insbesondere im Zeitalter einer stetig fortschreitenden Miniaturisierung im Nanometerbereich.“ Weitere Forschungsschwerpunkte von Dr. Schmidt sind die Strukturbildung in Si-C-N-Nanokompositen aus Precursorkeramiken, die In-situ-Verstärkung von Übergangsmetall-Boridkeramiken und die Beweglichkeit und Defektwechselwirkung von Wasserstoff in Halbleitern. Seine Forschungsergebnisse hat er bereits in über 40 Artikeln in führenden wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht.
Herr Dr. Schmidt befindet sich momentan als Gastwissenschaftler am Laboratorium für Neutronenstreuung des Paul-Scherrer-Instituts und der ETH Zürich in der Schweiz und wird anschließend seine Arbeiten an der TU Clausthal weiterführen.
Informationen: PD Dr. Harald Schmidt,
Institut für Metallurgie,
AK Thermochemie und Mikrokinetik/AG Materialphysik,
Tel.: 05323/72-2094,
E-Mail: harald.schmidt@tu-clausthal.de