„Wir freuen uns sehr über die langfristige Kooperation mit Europas größtem Automobilhersteller. Die Partnerschaft ist ein hervorragendes Beispiel für die Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis, zugleich würdigt sie die industrienahe und renommierte Ausbildung an der TU Clausthal“, sagt Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke.
Der Entwicklungsvorstand der Marke Volkswagen, Dr. Ulrich Hackenberg, betont: „Volkswagen möchte engagierten Nachwuchs mit fundiertem technischen Wissen und Begeisterung für das Automobil fördern und zeigen, wie spannend es ist, schon früh den Bogen zwischen Wissen und praktischer Anwendung zu schlagen. Nur so werden wir auch künftig herausragende Innovationen auf den Markt bringen können.“
Dr. Stefanie Jauns-Seyfried, Leiterin Funktions- und Softwareentwicklung der Antriebselektronik bei Volkswagen, sagt: „Für Innovationen in der Antriebsstrangentwicklung müssen Hardwarekomponenten und Software perfekt zusammenspielen. Die Kooperation mit der TU Clausthal erlaubt uns, wissenschaftliche Erkenntnisse für den Entwicklungsprozess der Software schnellstmöglich in die Praxis zu integrieren.“
Das Wolfsburger Unternehmen wird zunächst in den kommenden fünf Jahren insgesamt rund fünf Millionen Euro in Forschungs- und Entwicklungsprojekte an dem neuen Institut investieren. Für die TU Clausthal ist dies eines der größten Drittmittelprojekte mit der Industrie überhaupt. Seitens der Universität werden am IPSSE mindestens acht wissenschaftliche Mitarbeiter sowie bis zu fünfzehn studentische Hilfskräfte forschen. Die studentischen Hilfskräfte können nach Abschluss ihres Studiums am neuen Institut mit einer Projektarbeit promovieren und sich dann bei Bedarf für einen Berufseinstieg bei Volkswagen empfehlen. Standorte des Forschungsverbundes, zu dem die ersten Gespräche vor einem Jahr stattgefunden hatten, werden in Clausthal-Zellerfeld und Goslar sein. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt zunächst in der Software-Entwicklung von für Volkswagen spezifizierten Motorsteuerungsmodulen.
Geleitet wird das Institut für angewandte Software-Systeme von Professor Andreas Rausch. Der Informatiker ist an der TU Clausthal zugleich Vizepräsident für Informationsmanagement und Infrastruktur. „Dass ein Automobilkonzern sich so intensiv im Bereich Software Engineering engagiert, unterstreicht, welche Bedeutung die Informatik inzwischen auch in den klassischen Ingenieursbereichen hat. In heutigen technischen Systemen - gleich ob Fahrzeug, Flugzeug, Energieversorgung oder Bahn - läuft nichts mehr ohne die Informatik“, verdeutlicht Professor Rausch.
Das IPSSE als Bestandteil der TU Clausthal ist für Volkswagen auch deshalb interessant, weil Anknüpfungspunkte zu allen klassischen Ingenieursdisziplinen vorhanden sind. Der Automobilkonzern und die Oberharzer Universität arbeiten bereits seit Jahren in vielen Projekten erfolgreich zusammen.
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