TU und Studentenwerk feiern Wohnheim-„Deckenfest“

Gelungene Feier trotz ungewisser Zukunft des Studentenwerks Clausthal



Clausthal-Zellerfeld. Das Bautempo ist rasant: Eigentlich sollte am 10. Oktober der Grundstein des neuen Studentenwohnheims gelegt werden, doch es ist bereits das erste Obergeschoss fertig. Also feierten das Studentenwerk Clausthal und die Technische Universität (TU) Clausthal am 10. Oktober am Wohnheimrohbau in der Leibnizstraße das „Deckenfest“ - ein Fest anlässlich der Fertigstellung der ersten Geschossdecken des 12 Millionen Euro teuren Bauvorhabens. Überschattet wurde der feierliche Anlass jedoch von der möglichen Verschmelzung des Studentenwerks Clausthal mit dem Studentenwerk Braunschweig. Während Christian Börger, Ministerialdirektor des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK), andeutete, die Fusion sei wahrscheinlich, setzt TU-Präsident Professor Dr. Edmund Brandt dem die „Kraft der besseren Argumente“ entgegen.

„Wir sind fest davon überzeugt, dass das Studentenwerk Clausthal selbstständig bleiben wird“, so der TU-Präsident in seiner Festrede. „Wir glauben an die Kraft der besseren Argumente.“ Alles spreche für die wirtschaftliche Eigenständigkeit. Folgerichtig werde die Unterstützung von Tag zu Tag größer, sie zu bewahren.



MWK-Abteilungsleiter Börger hingegen sagte, dass „die finanzielle Substanz des Studentenwerks Clausthal nach Ansicht der Landesregierung nicht ausreicht, damit das Studentenwerk selbstständig bleiben kann.“ Innerhalb der Regierungskoalition sei die Entscheidung auf dem Weg, und eine Kabinettsvorlage werde vorbereitet. Unabhängig vom Ausgang der Entwicklung gehe es bei der Fusion jedoch nicht um eine feindliche Übernahme, warb Börger für die Verschmelzung. „Der Oberharz soll nicht von Braunschweig aus regiert werden. Bitte begreifen Sie es als Chance für die Zukunft.“



Studienbedingungen „verbessern sich dramatisch“



Eine in jedem Fall vielversprechende Zukunft für das studentische Wohnen in Clausthal-Zellerfeld wächst seit Anfang August Etage für Etage im Feldgrabengebiet in den Himmel. 280 neue Wohnheimplätze mit Pantryküche, Dusche, Satellitenfernsehen und schnellem Internetzugang stehen dort im nächsten Sommer zur Verfügung.



Nehme man die Sanierung der vorhandenen Wohnheime VI bis VIII hinzu, so bedeute dies eine dramatische Verbesserung der Studienbedingungen am Universitätsstandort Clausthal-Zellerfeld, wertete TU-Präsident Brandt. Professor Dr. Dieter Ameling, erster Vorsitzender des „Vereins von Freunden der TU Clausthal“ (VvF) und des Stahlinstituts VDEh, gestand: „Ich werde neidisch auf die heutigen Studierenden, wenn ich das neue Gebäude mit meinen eigenen Studienbedingungen vergleiche.“ Ameling ist Absolvent der damaligen Bergakademie Clausthal und studierte hier von 1961 bis 1967. Er habe sich aufgrund der schlechten Wohnungslage in den ersten Semestern ein bescheidenes Zimmer mit einem Kommilitonen teilen müssen.



Schneller Fortschritt dank großen Einsatzes



Besonderes Lob spendeten alle Redner denen, die den Neubau ausführen. „Mit Bewunderung und Freude“ beobachte er, wie zahlreiche Personen, Gruppen und Gremien zusammen dieses Projekt auf die Beine stellen, so Brandt beim Deckenfest. Die mit der Ausführung betraute Firma Wiebe GmbH & CO. KG sei ein kompetenter, konstruktiv und zielführend handelnder Partner. Ameling ergänzte: „Besonderer Dank gebührt den Handwerkern und Bauleuten. Sie sind es, die mit großem Einsatz für den schnellen Baufortschritt sorgen.“



Respekt vor dem hohen Tempo der Veränderungen zollte auch Walter Lampe, Bürgermeister der Samtgemeinde Oberharz. „Die Bergstadt versucht, mit den schnellen und erfolgreichen Veränderungen der TU Clausthal Schritt zu halten. Wir alle geben uns Mühe, den Universitätsstandort Clausthal-Zellerfeld zu unterstützen.“



Kontakt

Technische Universität Clausthal

Pressestelle

Andreas Moseke

Adolph-Roemer-Straße 2a

38678 Clausthal-Zellerfeld

Telefon: 05323 - 72 3904

Email: andreas.moseke@tu-clausthal.de

Feierten die Verbesserung der Studienbedingungen am Standort Clausthal-Zellerfeld: Prof. Dr. Dieter Ameling (Bild li.) und Prof. Dr. Edmund Brandt (Bilder mi. u. re.)