Rund 100 bedeutsame Stationen der Clausthal-Zellerfelder Stadtgeschichte ranken sich um ein dickes, waagerecht montiertes Drahtseil im Foyer des Niedersächsischen Landtags in Hannover. Auf schwarzen, grünen und goldenen Kärtchen, den Farben des Oberharzes, sind Daten und kurze Beschreibungen der historischen Ereignisse notiert. Mit Ausnahme einer einzigen roten Karte: Sie markiert die Erfindung des Drahtseils in Clausthal durch Oberbergrat Wilhelm August Julius Albert im Jahr 1834. Und so ist das Drahtseil natürlich der „rote Faden“ der Installation, wie Wolfgang Lampe, der Ideengeber der Installation, erläutert. Er ist Bergoberrat im Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, betreut das Niedersächsische Bergarchiv und ist Mitglied der Arbeitsgruppe, die die Clausthal-Zellerfelder Präsentation geplant und in Hannover aufgebaut hat.
Untrennbar mit der Geschichte des Bergbaus und der Stadt Clausthal-Zellerfeld verbunden ist auch die Entwicklung der TU Clausthal. Sie wurde 1775 als mathematische Schule für Berg- und Hüttenleute gegründet, 1864 in den Rang einer Bergakademie erhoben und 1968 in „Technische Universität“ mit neuem Fächerspektrum umbenannt. Heute ist sie mit rund 650 Wissenschaftlern und etwa 450 Angestellten einer der größten Arbeitgeber der Region.
„Seit 60 Jahren haben niedersächsische Städte nicht nur eine individuelle, sondern ebenso eine gemeinsame Landesgeschichte“, so der Präsident des Niedersächsischen Landtages und Initiator der Ausstellung, Jürgen Gansäuer, CDU. Mit der Ausstellung solle insbesondere auf die Vielseitigkeit des Landes hingewiesen werden. „So präsentieren sich traditionsreiche und historisch gewachsene, kleine und größere Städte aus den unterschiedlichsten Regionen Niedersachsens. Von dieser Vielfalt verspreche ich mir, dass Landesgeschichte aus einer ganz neuen Perspektive wahrgenommen wird.“
Geschichte als nicht endender Prozess
„Clausthal-Zellerfeld als innovatives Zentrum mit internationaler Bedeutung in Vergangenheit und Gegenwart darzustellen war unser erklärtes Ziel,“ erläutert Wilhelm Marbach, wissenschaftlicher Leiter des Oberharzer Bergwerksmuseums, die Intention des Ausstellungsteams. „Anders als andere Städte präsentieren wir die Geschichte Clausthal-Zellerfelds als nicht endenden Prozess bis in die Gegenwart. Vom innovativen Bergbau in der Vergangenheit zur TU Clausthal und innovativen Firmen heute.“ Der Bremer Bürgermeister a. D. Dr. Hennig Scherf brachte diesen Ansatz auf der Ausstellungseröffnung am 20. Juli mit seinem Vortrag auf den Punkt: „Wer sich der Vergangenheit nicht stellt, wird zum Zukunftsrisiko.“
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