Ziel ist es, technische Verfahren zu entwickeln, um geothermische Energie aus tiefen geologischen Schichten künftig wirtschaftlich gewinnen zu können. Für die in Deutschland in dieser Form einmalige wissenschaftliche Einrichtung investieren Land, EU und TU Clausthal insgesamt rund 10 Millionen Euro. Die Stadt Celle und der Verein GeoEnergy beteiligen sich zusammen mit 100.000 Euro. Zudem stellt die Kommune ein erschlossenes, 9000 Quadratmeter großes Grundstück für das FZC Drilling-Simulator bereit.
Eine der weltweit modernsten Forschungsanlagen
„Natürliche Ressourcen wie die Erdwärme stärker zu nutzen, gewinnt mit Blick auf die Energiewende immer stärker an Bedeutung. Das Land will seine Spitzenposition bei der Erforschung der Erneuerbaren Energien und ihrer Gewinnung weiter ausbauen. Die Investitionen in die Geothermieforschung und in eine der weltweit modernsten und leistungsstärksten Forschungsanlagen für Tiefenbohrungen werden sich für Niedersachsen auszahlen“, sagte die niedersächsische Wissenschaftsministerin Professor Johanna Wanka.
„Mit dem Drilling Simulator in Celle schlagen die TU Clausthal und ihre Forschungspartner eine Brücke von der Wissenschaft zur Wirtschaft, indem sie sich mit diesem zukunftsorientierten Projekt direkt in ein einschlägig geprägtes Industrieumfeld begeben“, so Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke. Mit dem Bohrteststand unterstreiche die Hochschule ihre hohe Kompetenz auf diesem Gebiet.
Das Land stellt aus dem für Niedersachsen vorgesehenen Fördertopf des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) rund 5 Millionen Euro für den Bau des FZC Drilling-Simulator bereit. Aus Landesmitteln kommen noch einmal rund 4 Millionen Euro dazu, mit denen auch die Ersteinrichtung finanziert wird. Die TU Clausthal trägt 700.000 Euro Eigenanteil.
Mit Hilfe des FZC Drilling Simulator sollen künftig hochinnovative Ansätze zur Erschließung des geologischen Untergrundes erforscht werden. Neuartige Ansätze zur Bohrungsherstellung können in Versuchsständen zum Teil maßstäblich ausgeführt und experimentell untersucht werden. „Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen für die Entwicklung und Weiterentwicklung von Modulen genutzt werden, um die Prozesse der Bohrungsherstellung quantitativ zu beschreiben“, erläuterte Professor Hans-Peter Beck, Leiter des Energieforschungszentrums Niedersachsen (EFZN) in Goslar.
Wissenschaftlich wird das neue Zentrum dem EFZN zugeordnet
Mit den Modulen, die im Simulator zusammengeführt werden, können thermische, hydraulische, mechanische und chemische Prozesse und deren Wechselwirkungen modelliert und geplante Bohrungen bereits vorab virtuell durchgeführt werden.
In dem Zentrum sollen nach Beginn der Aufbauphase 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen. Ihre Stellen entstehen neu und sind dem Forschungsverbund Geothermie und Hochleistungsbohrtechnik zugeordnet. Die Spezialisten werden eng mit in Celle angesiedelten Unternehmen kooperieren, die sich im Verein Geo Energy zusammengeschlossen haben. Wissenschaftlich und organisatorisch wird das Zentrum dem EFZN zugeordnet.
Kontakt:
TU Clausthal
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