Die Leitung der TU Clausthal nimmt eine Reihe von Maßnahmen in den Blick, um die Universität auch für Familien und allein erziehende Eltern attraktiver zu machen. In noch ausstehender Abstimmung mit dem Gleichstellungsbüro und bereits existierenden Arbeitsgruppen der TU, mit dem Studentenwerk Clausthal und mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss AStA plant das Präsidium etwa, für die Universität ein Zertifikat „Familiengerechte Hochschule“ im Rahmen eines dreijährigen Audits zu erwerben.
„Zu den Dingen, die eine familienfreundliche Hochschule ausmachen, gehört, dass Studierende auch außerhalb der Öffnungszeiten von Kindergärten Vorlesungen besuchen und ihre Kinder in gute Händen geben können“ , sagt Dr. Ines Schwarz, Vizepräsidentin für Verwaltung der TU. Auch wissenschaftlichen Mitarbeitern sollten längere Dienstreisen und die Teilnahme an Tagungen und Kolloquien erleichtert werden, indem für die entsprechenden Betreuungsmöglichkeiten gesorgt werde. „Dabei geht es jedoch darum, bereits vorhandene Betreuungsangebote zu ergänzen, nicht sie zu ersetzen“, konkretisiert Schwarz.
Die Hochschulleitung wolle prüfen, welche Gestaltungsmöglichkeiten sie habe, „aber oft sind es relativ kleine Änderungen, die den Studien- und Berufsalltag mit Kindern erheblich erleichtern“, so Schwarz. Für einen kindgerechten Raum in der Mensa abseits von Gedränge und Hektik zu sorgen, sei etwa solch eine Maßnahme.
Besonders im Blick sei auch der Übergang von Beruf und Elternzeit. „Orientiert am ehemaligen ?Hochschulsonderprogramm III' der damaligen Bundesregierung zwischen 1996 und 2000 sind Stipendien für junge Eltern denkbar, die den Aus- und Wiedereinstieg in den Beruf und das Studium erleichtern sollen“, sagt Professor Dr. Thomas Hanschke, Vizepräsident für Studium und Lehre der TU. Mithilfe des HSP III wurde jungen Wissenschaftlerinnen nach ihrer „Babypause“ die Rückkehr an die Hochschule ermöglicht. Zu diesem Zweck wurden so genannte Wiedereinstiegs- und Kontaktstipendien vergeben, Werkverträge abgeschlossen oder Teilzeitstellen zur Verfügung gestellt. „Die Finanzierung dieser Hilfen muss natürlich noch geprüft werden.“
Als weitere Maßnahme werde die TU nach Auskunft von Vizepräsidentin Schwarz Mitglied im Programm „Bündnis für Familie“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
„Wenn die TU als Studien- und Forschungsstandort noch attraktiver werden soll, dann müssen wir auch Familien und alleinerziehenden Elternteilen die entsprechende Infrastruktur bieten,“ sagt TU-Präsident Professor Dr. Edmund Brandt. „Wenn sich Familie und Beruf oder Ausbildung gut miteinander in Einklang bringen lassen, dann profitieren davon alle Beteiligten.“
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