In drei Instituten betrachtete die Abordnung aus der Landeshauptstadt anschließend die Aktivitäten der Südniedersachsen auf dem Gebiet der Energieforschung. Dr. Ernst-August Wehrmann vom Institut für Elektrische Energietechnik erläuterte den Gästen den Energiepark Clausthal, eine Lehr- und Demonstrationsanlage für dezentrale regenerative Versorgungssysteme. Im Institut für Erdöl- und Erdgastechnik wurden etwa die Forschungsthemen Lagerstättenmodellierung, Tiefbohr- und Produktionstechniken sowie Kohlendioxid-Speicherung vorgestellt. Ein Schwerpunkt am Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik bildete der Bereich Salzkavernen (unterirdische Speicherstätte für Gase oder Flüssigkeiten).
„Niedersachsen ist das führende Energieland in Deutschland“, hatte Wirtschaftsminister Walter Hirche zur Eröffnung der Energietage in Hannover gesagt und eine disziplinübergreifende Forschung gefordert. Bereits dem ersten der beiden Veranstaltungstage hatten Clausthaler ihren Stempel aufgedrückt. So trat als Gastredner Dr. Jürgen Großmann auf. Der Vorstandsvorsitzende der RWE AG, einst Student im Harz, nahm zur künftigen Rolle der Energieversorgungsunternehmen Stellung. Daneben stellte Professor Hans-Peter Beck, Vizepräsident für Forschung der TU Clausthal, das Projekt „Grundlast aus der Nordsee“ vor. Energiegewinnung durch Wind wird dabei aus Gründen der Effizienz mit Erdgasverstromung kombiniert. Darüber hinaus sprachen die Clausthaler Professoren-Kollegen Karl-Heinz Lux und Kurt M. Reinicke über die Themen „Was verbindet Druckluftspeicherung und Gebirgsmechanik“ sowie „Forschung und Entwicklung für die Upstream-Industrie“ (Upstream-Industrie meint alle dem Transport vorgelagerten Tätigkeiten in der Mineralindustrie, also etwa die Öl-Suche und Erschließung).
Als Teil der politischen Gesamtstrategie will die Landesregierung mit den Energietagen die besonderen Stärken und Kompetenzen des Landes auf den Gebieten der technologischen Innovationen sichtbar machen, die niedersächsischen Standortvorteile miteinander verknüpfen und Anreize für gemeinsame Projekte geben. Nächster Höhepunkt soll am 7. Dezember die symbolische Grundsteinlegung zum Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) durch Ministerpräsident Christian Wulff in Goslar sein.
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