TU Clausthal startet Diversity-Management

Vielfalt tut gut - und sie ist wichtig. Deshalb hat sich die TU Clausthal dieses Thema auf die Fahnen geschrieben und ein Diversity-Management auf den Weg gebracht. Mit dem heutigen Tag (15. April) schaltet die Universität auf ihrer Homepage ein Portal dazu frei und möchte den Leitgedanken der Vielfalt künftig mehr und mehr im Universitätsleben verfestigen.

Dr. Georg Frischmann, hauptberuflicher TU-Vizepräsident, äußert sich im Interview zu den wichtigsten Fragen rund um das Thema.

Was bedeutet Diversity?

Dr. Frischmann: Der Begriff Diversity steht für die Vielfalt der Menschen in einer Institution, beispielsweise in Bezug auf Alter, Geschlecht, Herkunft, Religion oder Lebenssituation. Wir wollen diese Diversität, diese Vielfalt, bewusst wahrnehmen und wertschätzen. Das bedeutet, dass wir den unterschiedlichen Bedürfnissen, die daraus erwachsen, so weit wie möglich gerecht werden wollen. Studierende Mütter haben zum Beispiel eine andere Ausgangslage als Vollzeitstudierende.

Warum braucht die TU Clausthal Diversity bzw. ein Diversity-Management?

Dr. Frischmann: Wir haben das Thema nicht aufgegriffen, weil es eine Modeerscheinung ist, sondern weil wir tatsächlich glauben, dadurch einen größeren Wert für unsere Universität hervorzubringen. Diversity trägt zur Kultur und zum Erfolg der TU Clausthal bei. Wir möchten, dass alle Menschen in gleicher Weise an den Chancen und am Leben unserer Hochschule teilhaben können. Dieser Ansatz spiegelt sich auch hervorragend in der Internationalität der TU Clausthal und in dem Prinzip der offenen Hochschule mit Bildungsgerechtigkeit für alle wider.

Was wird gemacht, um Diversity in den Köpfen der Clausthaler zu verankern?

Dr. Frischmann: Es handelt sich dabei um einen Prozess, der durch das Diversity-Mangement umgesetzt wird. Fünf Punkte sind in dem Zuge wichtig: Erstens, das Thema muss die Unterstützung des Präsidiums haben. Das ist gegeben. Zweitens, es muss eine Struktur geschaffen werden, die das Projekt vorantreibt. Dazu haben wir vor etwa einem Jahr die AG Diversity ins Leben gerufen. Drittens, der Vielfalt-Gedanke muss in Routineprozesse einfließen, und viertens wäre die Bildung einer Senatskommission ein richtiger Schritt. An diesen beiden Punkten arbeiten wir. Schließlich geht es fünftens darum, konkrete Projekte anzugehen.

Sind bereits Projekte benannt?

Dr. Frischmann: Ein Projekt wurde sogar schon umgesetzt. Um einen Überblick zu bekommen, wie divers die TU Clausthal derzeit schon ist und welche Bedürfnisse bestehen, hat die AG Diversity eine Umfrage durchgeführt. Ein Ergebnis war: Beratungsstellen müssen bekannter gemacht werden. Daraufhin ist ein Flyer entstanden, der von der Studien- bis zur psychosozialen Beratung alle Servicestellen der Universität und des Studentenwerks präsentiert. Ein weiterer Aspekt, den die Umfrage zutage gefördert hat und den wir in den Blick nehmen, ist beispielsweise das Thema Barrierefreiheit.

Sie haben die AG Diversity angesprochen, wer arbeitet darin mit?

Dr. Georg Frischmann: Darin vertreten sind Personaldezernat und Personalrat, das Studentenwerk, das Internationale Zentrum Clausthal, die Behindertenberatung, die familiengerechte Hochschule und das Gesundheitsmanagement. Koordiniert wird die AG von der Gleichstellungsbeauftragten, Frau Larres, und seitens des Präsidiums bin ich als hauptberuflicher Vizepräsident in der Runde dabei. Um unsere Fortschritte beim Thema Diversity zu verdeutlichen, wäre es schön, wenn wir den Prozess - ähnlich wie bei der familiengerechten Hochschule - mit einem Audit zertifizieren lassen könnten.

Portal-Diversity

Flyer Beratungsangebote

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Dr. Georg Frischmann - hier mit Vertreterinnen der AG Diversity - setzt sich für Vielfalt an der TU Clausthal ein. Foto: Bruchmann