Beim ChemCar-Wettbewerb schicken Studierende selbst gebastelte Modellautos auf die Strecke, die nur durch eine chemische Reaktion angetrieben werden. Zentimeterarbeit ist gefragt: Das Fahrzeug, das eine vorgegebene Distanz am genauesten einhält, gewinnt.
Innovatives Innenleben im Retro-Look
Die Clausthaler hüllten das innovative Innenleben ihres Wagens selbstbewusst in die Karosserie eines alten VW-Bully. „Angetrieben wird das Fahrzeug von einem Elektromotor, der seine Energie aus einer vierzelligen Silberchlorid-Magnesium-Batterie bezieht“, erläuterte Teamsprecher Kristian Voelskow. Gestoppt wird es über eine weitere elektrochemische Reaktion.
Der Rennmoderator, Professor Michael Modigell aus Aachen, traute dem Harzer Modell namens TUCtuc offenbar nicht viel zu: „Es beißt sich durch. Man kann es sich so richtig vorstellen, wie es im Schneckentempo durch den Harz kriecht“, stichelte er anfangs - und musste am Ende Abbitte leisten. Denn auf Schnelligkeit kommt es beim ChemCar-Wettbewerb nicht an, sondern auf Genauigkeit und Zuverlässigkeit. „Im Rennen waren wir sehr souverän“, frohlockten Voelskow und die Teamgefährten Carsten Knobloch, Alexandra Deeke, Mathias Kurze, Sebastian Alter und Marco Schulze. Während die Konkurrenz teilweise viel zu früh liegen blieb oder meterweise über das Ziel hinaus schoss, realisierten die Clausthaler die geforderte Streckenlänge bis auf Handbreite.
Zahlreiche Testfahrten in der Aula
„Unsere vielen Testfahrten auf dem Parkettboden in der Aula haben sich ausgezahlt“, hieß es in der Analyse. Insbesondere in den letzten Wochen vor dem Rennen hatten die Studenten der Fächer Chemie- und Wirtschaftsingenieurwesen sowie der Verfahrenstechnik viel Zeit in das Projekt investiert, das von Professor Ulrich Kunz vom Institut für Chemische Verfahrenstechnik betreut wurde. Es hat sich gelohnt. „Da das Rennen im Rahmen einer hochkarätigen Tagung von Ingenieuren, Verfahrenstechnikern und Chemikern über die Bühne ging, war es neben Ruhm und Ehre auch eine gute Werbung für die TU Clausthal“, freute sich Kristian Voelskow. Das Fazit des TUCtuc-Teams nach vier Tagen in Aachen: Die Technik im Oberharzer Fahrzeug war zwar nicht die spektakulärste, dafür aber die ausgereifteste.
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