Clausthal stehe nicht nur für kurze Wege, sondern auch für einen kurzen Draht zwischen Dozenten und Studenten, hatte TU-Vizepräsidentin Dr. Ines Schwarz den Studienanfängern in ihrer Willkommensrede versprochen. Professoren, die Studierenden bei Rückfragen das persönliche Gespräch verweigern und stattdessen auf Skripte, Bibliothek, Internet oder Kommilitonen verweisen, widersprächen der Philosophie im Oberharz. Die herzliche Begrüßung fand auch in der Blumensprache ihren Ausdruck. Studienanfängerinnen erhielten vor der Aula bei goldenem Oktoberwetter eine rote Rose. Und damit sich die jungen Herren nicht benachteiligt wähnten, bekamen sie auf Wunsch ebenfalls eine.
„Als Erstsemester fühlt man sich hier wohl behütet“, bestätigte Dennis Bläsig aus Hannover. Der 21-Jährige will Wirtschaftsingenieurwesen studieren. „Dieses Fach ist in diesem Winter der Renner mit deutlich mehr als 100 Neueinschreibungen“, sagte Herbert Stiller, der Leiter des Studienzentrums. Es folgen die Studiengänge Maschinenbau und Betriebswirtschaftslehre, die derzeit bei etwa 50 Einsteigern liegen. Eine weitere Tendenz: „Bei den Einschreibungen der deutschen Studierenden ist ein Zuwachs von mehr als 10 Prozent zu beobachten“, gibt Stiller Einblick in die vorläufige Statistik. Die exakten Zahlen werden erst Mitte November feststehen.
Schon jetzt ist hingegen klar: Das Konzept mit einem kompakten, informativen und zugleich feierlichen Einstiegstag für die Erstsemester ist aufgegangen. „Dieser Tag gehört zu denen im Leben, die man nicht vergisst“, bemerkte Samtgemeindebürgermeister Walter Lampe. Morgens hatte zunächst das Internationale Centrum Clausthal einen „Welcome-Day“ für die Neuankömmlinge aus aller Welt gegeben. Dann sagten die Studiendekane Hallo, bevor höhere Semester die „Erstis“ für einige Stunden unter ihre Fittiche nahmen. Am Nachmittag folgte die kurze Feier, eingeleitet mit einem neuen Film über die TU und umrahmt vom Orchester der Universität. Zum Abschluss präsentierten sich Uni-Einrichtungen, Studentenwerk und Stadt auf der Start-Messe. Neben Informativem gab es Inspirierendes. So legten die Tanzbären gleich eine kesse Sohle aufs Parkett und das Sportinstitut führte die defensive Kampfkunst Aikido vor - die Universität ist in Bewegung.
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