Die Mittel werden aus dem „Sondervermögen zur Nachholung von Investitionen bei den Hochschulen in staatlicher Verantwortung“ bereitgestellt, dem in einem ersten Schritt im Laufe dieses Jahres insgesamt 750 Millionen Euro zugeführt werden. „An den Hochschulen hat sich über Jahrzehnte ein deutlich erkennbarer Sanierungsstau angehäuft“, sagt Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic. „Viele Gebäude sind mehr als 40 Jahre alt und zuletzt nicht ausreichend unterhalten worden, weil dafür oft das Geld fehlte. Nun packen wir diese Altlasten an. Mit den Mitteln aus dem neu geschaffenen Sondervermögen ermöglichen wir dringende Investitionen in die baulich-technische Infrastruktur.“ Dies sei ein wichtiger Schritt zur langfristigen Entwicklung der Hochschulen in Niedersachsen.
An der TU Clausthal werden 7,5 Millionen Euro eingesetzt, um den Gebäudekomplex der drei Verfahrenstechnischen Institute (Thermische, Chemische und Mechanische Verfahrenstechnik) zu sanieren. Darüber hinaus fließen 2,5 Millionen Euro in zusätzliche Erneuerungs- und Umbauarbeiten des Instituts für Geologie und Paläontologie, in dessen Gebäude auch das Institut für Theoretische Physik untergebracht ist.
„Wir freuen uns sehr über die Förderung. Sie stellt einen Meilenstein in Hinblick auf die weitere Erneuerung des Campus Feldgraben dar“, sagt TU-Präsident Professor Thomas Hanschke. Seit 2008 waren an der TU Clausthal rund 50 Millionen Euro in Institutssanierungen und Baumaßnahmen geflossen, die Neubauten des Clausthaler Zentrums für Materialtechnik und des Drilling Simulator in Celle eingerechnet. Durch die aktuelle Förderung, so Hanschke, komme der Erneuerungsprozess um eine große Etappe voran.
Neben der TU Clausthal verteilen sich die insgesamt 150 Millionen Euro für die zusätzlichen Investitionsmaßnahmen auf 17 weitere Hochschulen in Niedersachsen. Unterstützt werden insbesondere kleine Hochschulen, die über geringe Eigenmittel verfügen und daher seit Jahrzehnten keine umfassenden Sanierungen in Angriff nehmen konnten. Neubauten werden nur gefördert, wenn es sich um Ersatzbauten handelt oder die Hochschulen dadurch teure Anmietungen aufgeben können. Ein weiterer Fokus liegt auf stark überalterter Bausubstanz. Die überwiegenden Mittel des Sondervermögens, nämlich 600 Millionen Euro, werden für Sanierungsmaßnahmen an der Medizinischen Hochschule Hannover und der Universitätsmedizin Göttingen zur Verfügung gestellt.
Trotz der Investitionen benötige Niedersachsen seit dem Jahr 2016 keine Nettokreditaufnahme mehr, unterstrich Finanzminister Peter-Jürgen Schneider. „Wir bringen nun die Infrastruktur in Ordnung. Denn unterlassene Instandhaltungen sind nichts anderes als verdeckte Schulden“, so der Minister.
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