„Ich freue mich, dass Sie wieder in so großer Zahl zu uns nach Clausthal gekommen sind“, begrüßte Bergbau-Experte Professor Oliver Langefeld, der zugleich Vizepräsident der Universität für Studium und Lehre ist, die Teilnehmer aus ganz Deutschland. Unter die Gäste aus den Bereichen Tagebau, Tiefbau und Tunnelbau reihte sich auch Dax-Vorstand Gerd Grimmig (Aktiengesellschaft K+S) ein, der 1981 an der TU Clausthal sein Bergbaustudium abgeschlossen hat.
Ebenfalls Clausthaler Absolvent ist Dr. Harmut Schade. Der ehemalige Berghauptmann des hessischen Oberbergamtes ist über vier Jahrzehnte bei sämtlichen 18 Kolloquien dabei gewesen. „Dies ist ein Forum, das den aktuellen Entwicklungsstand in der Bohr- und Sprengtechnik widerspiegelt und seinesgleichen in Deutschland, ja vielleicht sogar in Europa, sucht“, sagte der 80-Jährige. Schade hatte zwischen 1953 und 1958 im Oberharz Bergbau und Geologie studiert und später an der TU auch promoviert. Auf den Gedankenaustausch während der Clausthaler Tagung, auf der sich Vertreter von Bergbau-Unternehmen, der Zulieferindustrie, von Behörden sowie Studierende treffen, möchte er auch künftig nicht verzichten.
Erste Sprengarbeiten im Oberharzer Bergbau gehen zurück ins Jahr 1632. Ein Meilenstein in der weiteren Entwicklung war die Erfindung des Dynamits 1866. Auch heute sind die Bohr- und Sprengtechnik Garanten für die Leistungsfähigkeit der Bergbaubetriebe. Im ersten von insgesamt 18 Fachvorträgen lieferte Diplom-Ingenieur Horst Sablotny, Werksleiter Technik und Logistikdienste bei der RAG Deutsche Steinkohle AG, einen Überblick über den „Stand der Sprengbohrtechnik bei der RAG“. So wurden im vergangenen Jahr hierzulande 10,7 Millionen Tonnen Steinkohle abgebaut. In 2013 wird die Förderung in den drei verbliebenen Bergwerken Auguste Victoria, Ibbenbüren und Prosper-Haniel, in denen insgesamt 15.500 Bergleute arbeiten, auf sieben Millionen Tonnen zurückgehen. Mit der Reduzierung der Menge verringern sich auch die eingesetzten Sprengmittel. Waren es in 2003 noch 1600 Tonnen, sind es in 2011 nur noch 677 Tonnen Sprengmittel gewesen. „Ungeachtet des feststehenden Auslaufdatums des deutschen Steinkohlebergbaus zum 31. Dezember 2018 bemühen wir uns, die Effizienz zu steigern und die Kosten zu reduzieren“, so Sablotny.
Neben weiteren Vorträgen aus den unterschiedlichsten Bergbauzweigen vom Kali- über Braun- und Steinkohle- sowie Ölschiefer- bis hin zum Sanierungsbergbau stand der traditionelle bergmännische Abend im Blickpunkt der zweitägigen Veranstaltung, sagte Amit Agasty. Der Master of Technology hatte die Organisation koordiniert.
Bereits im kommenden Jahr, am 22. und 23. Januar 2014, trifft sich die Branche wieder an der TU Clausthal. Dann steht das 6. Kolloquium Fördertechnik im Bergbau an. Diese Tagung findet im jährlichen Wechsel mit der Veranstaltung zur Bohr- und Sprengtechnik statt.
Bilder vom Kolloquium, fotografiert von Michael Leuner, finden Sie hier.
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