Die Abkürzung CFK steht für kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe. Sie entstehen, indem ein technisches Textil in einer Kunststoffmatrix eingebettet wird. Durch diese Kombination haben sie gegenüber anderen Materialien eine Reihe von Vorteilen, zum Beispiel eine geringe Wärmeausdehnung oder eine hohe Korrosionsbeständigkeit. Für Transportanwendungen ist aber vor allem deren Leichtbaupotenzial von Bedeutung, durch das, je nach Einsatzbereich, bis zu 75 Prozent Gewicht im Vergleich zu Stahl und bis zu einem Drittel im Vergleich zu Aluminium eingespart werden kann. Daher sind beim Airbus A380 bereits 20 Prozent des Strukturgewichtes aus CFK, beim Militärtransporter A400M sogar 40 Prozent. Der Airbus A350 XWB wird zur Hälfte des Gewichtes aus CFK bestehen. Dieser Anteil wird in künftigen Flugzeuggenerationen weiter ansteigen.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist jedoch eine deutliche Kostensenkung bei gleichzeitiger Produktionssteigerung im Bereich CFK notwendig. Das Forschungszentrum CFK-Nord in Stade bündelt die Forschungskompetenzen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, der Fraunhofer-Gesellschaft und der NTH, um gemeinsam mit Unternehmen der Region (etwa Airbus, Dow Chemical, EADS, Invent und Premium Aerotec) den Innovationsvorsprung des Standortes Niedersachsens zu sichern und die Technologiekompetenz im Bereich CFK auszubauen.
„Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft können sich gemeinsam optimal entwickeln. Das ist ein Gewinn für die Region und den Forschungsstandort Niedersachsen“, betonte Professorin Johanna Wanka. Die niedersächsische Wissenschaftsministerin übereichte Anfang März symbolisch den Schlüssel für den Start des Projektes an die vier Verantwortlichen: Professor Berend Denkena, den Sprecher des Verbundes, Dr. Carsten Schmidt (beide Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen der Uni Hannover), Professor Gerhard Ziegmann (Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik der TU Clausthal) und Professor Peter Horst (Institut für Flugzeugbau und Leichtbau der TU Braunschweig).
Professor Ziegmann ist über die Bewilligung des Projektes sehr erfreut: „Es zeigt, dass Faserverbunde einen großen Stellenwert für die Zukunft in Niedersachsen haben. Dieses Projekt ist genau der richtige Schritt, um Faserverbunde auch in anderen Industrien, beispielsweise der Automobilindustrie, zu etablieren.“ Das Clausthaler Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik forscht seit seiner Gründung im Jahr 1998 intensiv an der Herstellung von faserverstärkten Kunststoffen.
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