Anziehungspunkt am Gemeinschaftsstand der Harzer Wissenschaftler waren drei Elektroautos: ein roter Tesla Roadster, ein E-Golf und ein E-Wolf-Fahrzeug. Die Gäste, die aus der Harz-Region sowie ganz Niedersachen angereist waren, nutzten die Gelegenheit zum Probesitzen und stellten eifrig Fragen: Wie schnell beschleunigt der rote Flitzer und wie viele Kilometer kann er ohne Zwischenstopp zurücklegen, wenn alle Batterien aufgeladen sind? Die Antwort der EFZN-Forscher: Der Roadster schafft es in 3,5 Sekunden von null auf hundert und besitzt eine Reichweite von 350 Kilometern.
Die Neugier der Besucher weckte auch die Software, die in modernen Automobilen steckt. Bis zu 100 Mikrokontroller arbeiten gleichzeitig, um den Fahrer durch verschiedenste Funktionen zu unterstützen. Die Mitarbeiter im Forschungsverbund IPSSE, in dem Clausthaler Wissenschaftler mit der Volkswagen AG und dem Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) kooperieren, beschäftigen sich mit innovativen Ansätzen zur Weiterentwicklung solcher Softwaresysteme. Um die zahlreichen Gäste zum Mitmachen zu animieren, hielten die IPSSE-Forscher kleine Baukästen bereit, die ihnen das NFF zur Verfügung gestellt hatte. Aus den Bestandteilen galt es, möglichst schnell einen einfachen Elektromotor zusammenzubauen. „Besonders Kinder“, lobte Diplom-Informatiker Patrick Dohrmann, „haben sich als pfiffige Tüftler erwiesen.“
Eine Frage, die viele Erwachsene beim Thema Elektromobilität beschäftigt, lautet: Wie schnell lassen sich die Batterien aufladen? Die Fraunhofer-Gruppe stellte dazu das Projekt „Schnellladung von Elektrofahrzeugen“ vor. „Ziel ist es, an unseren Testfahrzeugen eine Vollladung in weniger als 30 Minuten zu realisieren“, erläuterte Professor Wolfgang Schade. Außer mit dem Physiker suchten die Gäste das Gespräch mit den Professoren Andreas Rausch (IPSSE) und Hans-Peter Beck (EFZN).
Am Ende der dreitägigen Großveranstaltung fiel das Fazit der Harzer Forscher positiv aus. So sei der Bekanntheitsgrad des Energie-Campus' gesteigert und die TU Clausthal vielen jungen Menschen als Studienort ins Gedächtnis gerufen worden. „Alle Aussteller der Energiemeile haben mir gesagt, dass sie sehr viele Interessenten an ihren Ständen hatten, viele Kontakte geknüpft haben und gerne dabei waren“, sagte Dr. Gottfried Römer, der Koordinator der Energiemeile. Insgesamt hatte es elf verschiedene Themenmeilen auf dem Tag der Niedersachsen gegeben.
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