Tag der Informatiklehrer an der TU: Offenen Brief aufgesetzt

Clausthal-Zellerfeld. Was den Stellenwert des Informatikunterrichts an Schulen betrifft, zählt Niedersachsen im bundesweiten Vergleich zu den Schlusslichtern. Dies ist auf dem Tag der Informatiklehrerinnen und -lehrer in Niedersachsen und Bremen, zu dem rund 80 Pädagogen am 8. März an die TU Clausthal gekommen waren, deutlich geworden.

In einem offenen Brief an das Kultusministerium des Landes wollen die Informatiklehrer der allgemeinbildenden Schulen in Niedersachsen und Bremen auf die Situation ihres Faches aufmerksam machen. Auch Professor Thomas Hanschke, der Präsident der TU Clausthal und Präsidiumsvorsitzende der Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH), setzte sich in seinem Grußwort zur Veranstaltung für die Informatik ein. Informatische Bildung sei ein unverzichtbarer Teil der Allgemeinbildung geworden, betonte er. Außerdem verwies er auf die hervorragenden Berufsaussichten und vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten von Informatikern.

„Es ist ein Problem, dass die Informatik in Niedersachsen seitens der Politik nicht entsprechend wahrgenommen wird“, bekräftigte ebenso Professorin Ira Diethelm von der Universität Oldenburg. Die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Informatische Bildung in Niedersachsen und Bremen der deutschen Gesellschaft für Informatik bedauerte in diesem Zusammenhang, dass der Staatssekretär aus dem Kultusministerium trotz Einladung nicht an der Tagung teilnahm.

Den Weg in den Oberharz hatten trotzdem etwa 80 Informatiklehrer gefunden. „Eine gute Quote, da es nur rund 500 Informatikunterrichtende in Niedersachsen und Bremen gibt und die Streikankündigungen der Lokführer trotz eines von der TU eingerichteten Buspendelverkehrs nicht hilfreich war“, erklärte Professor Harald Richter. Der Wissenschaftler vom Clausthaler Institut für Informatik hatte die Tagung federführend organisiert.

Neben dem umfangreichen Programm mit Hauptvorträgen und sechs parallelen Workshops kam auch die Firmenausstellung im Plenum der Aula gut an. Insgesamt 19 Unternehmen, beispielsweise die Verlage Duden und Klett oder die Firma Faber-Castell, präsentierten Bücher, Lehrmittel und Software für den Schulbedarf. Viele Lehrer interessierten sich für digitale Tafeln und sogenannte Multi-Touch White Boards. In den Niederlanden würden solche Lehrmittel bereits weitaus intensiver als hierzulande eingesetzt, erläuterten Firmenvertreter.

Wie die Unternehmen zog auch Professor Richter ein positives Fazit der Veranstaltung: „Unser Ziel war es, auf die Situation der Informatischen Bildung in Niedersachsen und Bremen aufmerksam zu machen und die Studiengänge Informatik, Wirtschaftsinformatik und Technische Informatik der TU Clausthal stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken. Das ist gelungen.“ Die nächste Jahrestagung findet im März 2012 in Bremen statt.

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Die Firmenausstellung im Rahmen des Tags der Informatiklehrer war gut besucht. Professor Harald Richter (kleines Foto) vom Institut für Informatik der TU Clausthal hatte die Tagung organisiert.