Südamerika-Reise: Kontakte geknüpft, Synergien nutzen

Clausthal-Zellerfeld. „Mit der Südamerika-Reise bin ich sehr zufrieden.“ Dieses Fazit zog Professor Thomas Hanschke nach einer Woche in Brasilien und Argentinien. Der Präsident der TU Clausthal, der zugleich Vorsitzender des Präsidiums der Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH) ist, zählte zur Delegation, die Niedersachsens Ministerpräsidenten David McAllister begleitet hatte.

Die rund 80-köpfige Gruppe - mit dabei der Clausthaler Professor und Chef des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN) Hans-Peter Beck - traf in Übersee mit zahlreichen Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen. „Im Schwellenland Brasilien floriert die Wirtschaft, das Potenzial in diesem 200-Millionen-Einwohner-Land ist riesig. Auch Argentinien verzeichnet große wirtschaftliche Wachstumsraten. Da empfiehlt es sich, diese Region zu bereisen und Kontakte zu knüpfen“, sagte Professor Hanschke nach der Rückkehr. Insbesondere mit brasilianischen Universitäten gibt es schon Kooperationen, die es auszubauen gelte.

Beeindruckt zeigten sich die Clausthaler Wissenschaftler vom Besuch eines 2010 eingeweihten Testzentrums für die Erdöl- und Erdgasbranche an der Universität São Paulo. Finanziert von der Industrie im Umfang von 20 Millionen Euro, wird dort in virtueller Umgebung das Zusammenspiel von Schiffen und Bohrinsel bei der Exploration simuliert. „Die Ingenieurwissenschaften spielen beim Aufbau des Landes und der Umsetzung der Wissenschaftsergebnisse eine Schlüsselrolle, besonders in der Energieversorgung“, so Professor Beck. Vergleichbar dem Simulationszentrum in São Paulo beteiligen sich die TU Clausthal und das EFZN derzeit in Celle an einem Bohrsimulator (Drilling-Simulator), dort werden rund sieben Millionen Euro investiert. „Es ergeben sich erhebliche Synergien, auch in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“, betonte Beck mit Blick auf eine in Aussicht gestellte Unterstützung durch den Deutschen Akademischen Austausch-Dienst.

Ein weiterer Höhepunkt der mit zahlreichen Meetings gefüllten Reise war die Zusammenkunft mit dem argentinischen Politiker Alfredo Atanasof. Er ist Präsident der Parlamentarischen Kommission des Mercosur, einer Organisation, die für Südamerika das werden könnte, was die EU für Europa ist. Bei diesem Treffen zählte Professor Hanschke zu der nur ein halbes Dutzend Vertreter umfassenden Kerndelegation aus Niedersachsen.

Neben den offiziellen Terminen - unter anderem wurden zwei Volkswagenwerke besichtigt - erlebten die Gäste aus Deutschland auch südamerikanische Lebensart. So schaute sich die Delegation das Länderspiel Argentinien gegen Chile (4:1) im Monumental-Stadion in Buenos Aires an. Zu den Torschützen in der Partie zählte Weltfußballer Lionel Messi. Die Heißblütigkeit der Südamerikaner bekamen die Clausthaler Wissenschaftler zudem während einer Autofahrt zur Eröffnung eines Max-Planck-Instituts in der argentinischen Hauptstadt zu spüren. „In drei Limousinen ging es mit einem Tempo von bis zu 80 Stundenkilometern durch die City der Metropole“, berichtete Professor Hanschke. Ebenso bemerkenswert wie die Geschwindigkeit sei dabei die Sicherheit der ortskundigen Fahrer gewesen.

Über die in Südamerika geknüpften Kontakte hinaus - mit der argentinischen Universität Rosario bahnt sich eine Kooperation an - lobten Hanschke und Beck den Austausch innerhalb der Delegation und die Hintergrundgespräche mit dem Ministerpräsidenten: „Eine solche Reise mit zahlreichen Wirtschaftsvertretern ist immer auch für die Vernetzung in Niedersachsen von Vorteil.“

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Drei Personen in Anzügen nebeneinander

In der deutschen Botschaft in Argentinien (v.l.): Professor Hans-Peter Beck, Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister und Professor Thomas Hanschke. Foto: ddp images/dapd/Treblin