Studierende erhalten Einblick in die Fertigung bei VW

Wolfsburg/Clausthal. Exkursion zur größten Autofabrik der Welt: Als besonderen Abschluss der Vorlesung „Automobilproduktion heute - vom Einzelteil zur fertigen Karosse“ haben 39 Studierende der TU Clausthal das Volkswagenwerk in Wolfsburg besucht.

Zum Auftakt der Besichtigung, die seitens des Unternehmens von Dr. Albrecht Stalmann organisiert wurde, bekamen die Studierenden den Konzern im Film vorgestellt. Weltweit zählt der Automobilbauer rund 400.000 Beschäftigte. Sie arbeiten unter dem Dach von VW für neun Marken aus sieben europäischen Ländern. Der Umsatz lag 2010 bei etwa 130 Milliarden Euro, die Jahresproduktion bei 7,2 Millionen Autos.

Entsprechend der Entstehungsfolge des Autos begann die Führung im Presswerk. „Hier spürt man, wie der Boden durch tonnenschwere Pressen erbebt, wenn in Sekunden aus einer Blechplatine ein Fahrzeugteil gefertigt wird“, sagte Diplom-Ingenieur Pierre Echtermeyer vom Institut für Schweißtechnik und Trennende Fertigungsverfahren, das den Werksbesuch seitens der Uni organisiert hatte. Um ein Absinken der imposanten Pressen zu verhindern, sind die Fundamente bis zu 60 Meter tief im Erdreich verankert. Derzeit wird gerade eine der modernsten Pressen der Welt aufgebaut. Sie soll einmal bis zu 60 Hübe pro Minute verrichten können.

Daneben erhielt die Gruppe einen guten Eindruck vom Werkzeugwechselsystem. So ist es möglich die Werkzeuge, die bis zu 60 Tonnen pro Stück wiegen, in nur zehn Minuten auszutauschen.

Es folgte eine Rundfahrt durch den Karosseriebau - begonnen bei der Bodenplatte bis hin zum Höhepunkt, der „Hochzeit“, dem Vereinen von Chassis samt Motor mit der Karosse. In der Montage wurden die neuen und ergonomischen Arbeitsplätze demonstriert. Dabei „fahren“ die Arbeiter auf einem Band neben der Karosse mit. Hierdurch können sie sich ganz auf die Arbeitsfolge konzentrieren, die Qualität steigt. Außerdem wird durch eine automatische höhenvariable Halterung des Fahrzeugs der Arbeitsplatz immer ergonomisch dem Arbeiter angepasst.

„Die Studenten waren beeindruckt von der Prozesskette. Durch das Liveerlebnis haben sie einen viel besseren Eindruck vom Automobilbau gewonnen als dies allein durch Theorieveranstaltungen möglich gewesen wäre“, sagte Echtermeyer. „Insgesamt eine positive Aktion, die Anreiz zum Bewerben geschaffen hat“, so das Fazit vieler Studierender.

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TU Clausthal


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Christian Ernst


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Studierende der TU Clausthal vor dem Werk in Wolfsburg.