Stromnetze der Zukunft: EFZN und Avacon setzen Projekt fort

Goslar. Der fachbereichsübergreifende Ansatz des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN) hat sich in einem Leuchtturmprojekt mit der Energiewirtschaft bewährt. Mitte August verlängerten der Netzbetreiber Avacon und das EFZN als ausführende Stelle der TU Clausthal ihre Kooperation im Rahmen des e-home Energieprojektes 2020 um weitere drei Jahre.

„Das e-home-Projekt zeichnet sich durch mehrere Besonderheiten aus: Zum einen stellt es unter Beweis, dass unterschiedliche Disziplinen, die auch noch über vier Universitäten verteilt angesiedelt sind, erfolgreich und langfristig zusammenarbeiten können“, erklärte EFZN-Chef Professor Hans-Peter Beck anlässlich der Vertragsunterzeichnung. Zum anderen zeige es eine Möglichkeit auf, wie Energiewirtschaft und Wissenschaft voneinander profitieren können und eine Kooperation auf Zuwendungsbasis möglich sei.

Im e-home Energieprojekt 2020 untersuchen Wissenschaftler zentrale Fragen zu Aufbau, Planung und Betrieb künftiger Niederspannungsnetzstrukturen. Es zielt darauf ab, bereits heute die sich aus der Energiewende ergebenden Entwicklungen im Netzplanungsprozess abzubilden und künftig relevante Netzstrukturen zu definieren. Dabei werden auch die technologischen Entwicklungen in der Netztechnik berücksichtigt. So findet innerhalb des Projektes der neu entwickelte regelbare Ortsnetztransformator zur automatischen Spannungshaltung Anwendung.

Um eine möglichst realitätsnahe Forschungsumgebung zu schaffen, hat Avacon in zwei ausgewählten Niederspannungsnetzen in den niedersächsischen Gemeinden Stuhr und Weyhe (Landkreis Diepholz) 32 Haushalte bei der Anschaffung je einer Photovoltaik- und Klimaanlage sowie eines Elektroautos unterstützt. In diesen Netzen wurden komplexe Messinfrastrukturen sowie regelbare Ortsnetztransformatoren installiert. Auf diese Weise stehen den Wissenschaftlern zwei reale Forschungsnetze zur Verfügung, in denen die Auswirkungen des veränderten Einspeise- und Verbraucherverhaltens auf die Ortsnetze gemessen und ausgewertet werden können. Zentrales Element der Projektverlängerung wird die Erweiterung um das Thema „Photovoltaik mit dezentralen Speichern“ sein. Hierfür werden die Haushalte angehalten, zusätzlich einen Speicher elektrischer Energie neben der Photovoltaikanlage zu installieren.

Kontakt:

Energie-Forschungszentrum Niedersachsen
Dipl.-Ing. Andreas Becker
Telefon: 05321 - 3816-8058

E-Mail: andreas.becker@efzn.de

Am Stromnetzforschungsprojekt e-Home sind unter anderem 32 Elektrofahrzeuge beteiligt. Foto: E.on Avacon