Anfang April war die Premiere des Steiger-Colleges angelaufen. Bachelorstudierende, die im Wintersemester regulär ein Studium in Clausthal beginnen wollten, konnten zuvor im Sommersemester das vorbereitende Programm absolvieren. Die Idee zum Steiger-College hatten Diplom-Ingenieurin Katrin Balthaus aus dem Studienzentrum und Diplom-Psychologin Annerose Dietz, die für Beratung und Coaching für Langzeitstudierende zuständig ist. Studienanfänger sollten das Studieren erlernen. „Der Name Steiger-College steht für die Verbindung der Universität mit der Oberharzer Bergbautradition“, so die beiden Initiatorinnen. „Der Steiger steht für Verantwortung, für Leistungsbereitschaft und für Teambuilding, denn Bergbau geht nicht alleine, immer nur im Team.“
Tradition und Moderne vereint
War früher alles besser? Laut einer aktuellen Umfrage der Bertelsmann Stiftung sind zwei Drittel der Europäer der Meinung, dass früher alles besser war. Diesem Umfrageergebnis, bezogen auf das Studium, widmete sich Dr. Georg Ebertshäuser, Leiter des Studienzentrums, in seiner Rede auf der Feier. „Kinder haben studiert, was ihre Eltern studiert haben, gleicher Studiengang, Studienort und oft sogar die gleiche Studentenverbindung“, sagte Ebertshäuser. „Es war einfacher, denn es gab Ansprechpartner, die einem bei Fragen oder Problemen helfen konnten.“ Heute wählten die Studierenden freier und bei Fragen sei es schwieriger, Hilfe zu finden. „Frau Balthaus und Frau Dietz haben mit viel Engagement ihr Talent eingesetzt und mit Erfolg den Teilnehmern im Steiger-College gezeigt, wie Studieren funktioniert“, so Ebertshäuser weiter.
Die Teilnehmer lernten beispielsweise, Ansprechpartner an der Universität zu finden, Vorwissen in Mathekursen zu erlangen oder Lernstrategien zu entwickeln. Dass das Gemeinschaftsgefühl ebenfalls ein wichtiger Teil des Programm ist, wurde den Studierenden schon zu Beginn klar, denn eine wöchentliche Joggingstunde mit Annerose Dietz stand schon in der ersten Woche an. Die Pflichtveranstaltung stärkte das Team, alle mussten sich einem Tempo anpassen und Rücksicht auf schwächere Läufer nehmen. „Das Laufen war nicht immer angenehm, doch die Zeit zusammen im Team war wichtig“, sagte Annerose Dietz. „Dabei gab es auch die Erkenntnis, dass Sport ein guter Ausgleich zum Studium ist.“
Ein besonderes Programm
Auch Exkursionen zu Wirtschaftsbetrieben und dem Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg wurden in diesem Semester als Orientierungsveranstaltungen angeboten. Als Besonderheit gab es eine Vorlesung von Professor Oliver Langefeld unter Tage. Beliebt waren auch die Steiger-Abende in der Studentenkneipe „Querschlag“. Professoren, Promovierende und Studierende der TU Clausthal waren außerhalb der Vorlesungen in kurzweiligen, humorvollen und persönlichen Vorträgen zu erleben. Unter dem Thema „Meisterlich Scheitern“ berichteten die „Meister” über ihre Erfahrungen. „Die Steiger-Abende im Querschlag finden auch im Wintersemester weiter statt“, erklärte Katrin Balthaus.
Professor Gunther Brenner, Vizepräsident für Studium und Lehre, würdigte in der Feierstunde ebenfalls das Engagement der Initiatorinnen: „Ich hätte damals im Studium auch gerne vorher gewusst, wie lerne ich studieren und wie lerne ich lernen.“ Die Studierenden könnten jetzt mit gutem Gefühl auf ihren Studienweg hinblicken, denn sie seien für das Studium gut gerüstet.
Studierende, die Interesse am Steiger-College haben, können sich für das kommende Sommersemester bis zum 1. März 2019 bewerben. Nähere Informationen zum Programm und den Bewerbungsfristen unter: https://tu-c.de/steiger-college
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