Aufgrund der Coronavirus-Pandemie findet das diesjährige Sommersemester an allen 20 staatlichen niedersächsischen Hochschulen in digitaler Form statt. „Dies stellt die TU Clausthal wie auch alle anderen Hochschulen vor große organisatorische und technische Herausforderungen. Soweit wir dies bisher beurteilen können, hat die Umstellung vom Präsenzbetrieb auf digitale Lehre weitgehend sehr gut funktioniert. Unsere Studierenden haben das virtuelle Angebot gut angenommen“, so Universitätspräsident Professor Joachim Schachtner. In Spitzenzeiten nutzten bis zu 400 Clausthaler Studierende gleichzeitig die Online-Formate. Die Server der Universität blieben dabei stabil.
Für viele Lehrende war es eine ungewohnte Situation: Entweder saßen sie im Büro bzw. im Homeoffice vor dem Computer und übermittelten Lehrinhalte oder sie standen im verwaisten Hörsaal und ließen ihre Vorlesungen professionell aufzeichnen, wie Professor Jürgen Zimmermann. Der Clausthaler Wirtschaftswissenschaftler erstellte in der ersten Vorlesungswoche mithilfe von Marvin Zägel aus der Multimedia-Abteilung des Rechenzentrums den dritten Block der Veranstaltung „Unternehmensforschung“. Ab dem 27. April sind die neuen Vorlesungsvideos für die Studierenden auf der Plattform Stud.IP freigeschaltet, die ersten beiden Blöcke sind bereits online.
Eine beliebte Form der Kommunikation sind dieser Tage auch Videokonferenzen, die an der TU Clausthal über das Tool „BigBlueButton“ umgesetzt werden können. Bei der Auftaktveranstaltung zum Studienvorbereitungssemester Steiger-College lernten sich beispielsweise zwei Dutzend Teilnehmende via Videokonferenz kennen. Die Hochschulleitung freut sich über alle Studienanfängerinnen und -anfänger in diesem Sommersemester und verweist darauf, dass Kurzentschlossene noch in das digitale Studium einsteigen und sich immatrikulieren können, alles von zu Hause aus.
Insgesamt sind an der TU Clausthal annähernd 4000 Studierende eingeschrieben. „Wir gehen davon aus, dass rund zwei Drittel der Studierenden derzeit vor Ort in Clausthal sind und aus ihren Wohnungen und WGs das digitale Semester absolvieren. Fast alle Studierenden haben Zugriff auf einen Laptop bzw. Computer. Und von rund 40 Prozent unserer Studierenden wissen wir, dass sie auch in der Vergangenheit bereits Vorlesungsaufzeichnungen genutzt haben“, berichtet Professor Gunther Brenner, Vizepräsident für Studium und Lehre, von ersten Ergebnissen einer aktuellen Online-Befragung unter Clausthaler Studierenden.
Bei der Premiere des digitalen Semesters werde es sicher „Geruckel“ geben, hatte Wissenschaftsminister Björn Thümler die niedersächsischen Hochschulen auf die neue Herausforderung eingestimmt. Zugleich sieht er das Positive: „Das ist eine wirkliche Chance, den Hochschulbereich ins 21. Jahrhundert zu bringen.“ Die TU Clausthal trifft die Digitalisierungsoffensive nicht unvorbereitet. So wurde etwa bereits im Vorjahr gemeinsam mit der Ostfalia Hochschule der Studiengang Digital Technologies gestartet, der schon bald Digitalisierungsspezialisten hervorbringen wird. „Trotz der physischen Distanz in diesem Semester sehen wir überall ein digitales Miteinander“, freut sich Professor Schachtner. Der TU-Präsident ist überzeugt, dass sich das Online-Semester nachhaltig auf das Gelingen der digitalen Transformation auswirken wird.
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