Start frei für Clausthaler und Göttinger Simulationsexperten

Clausthal-Zellerfeld. Grünes Licht für das Simulationswissenschaftliche Zentrum (SWZ): Die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen (WKN) hat ihre Begutachtung abgeschlossen und „befürwortet und empfiehlt die Einrichtung und Förderung des SWZ als gemeinsame Einrichtung der TU Clausthal und der Universität Göttingen“. Die vom niedersächsischen Wissenschaftsministerium geforderten Voraussetzungen für die Einrichtung des Zentrums sind damit erfüllt.

„Ich freue mich sehr, dass das Simulationswissenschaftliche Zentrum Clausthal - Göttingen nun offiziell genehmigt worden ist“, sagte Professor Thomas Hanschke. Für den Präsidenten der TU, der zugleich Vorstandsmitglied im bereits eingerichteten Clausthal-internen SWZ ist, schließt sich mit der positiven Nachricht ein Kreis. „Die Strukturentwicklung der TU Clausthal mit ihren drei universitätsübergreifenden Forschungszentren ist damit bestätigt.“ Mit dem SWZ hat nach dem Energie-Forschungszentrum Niedersachsen und dem Clausthaler Zentrum für Materialtechnik auch der dritte Verbund die Anerkennung der Wissenschaftlichen Kommission gewonnen. „Dieser Erfolg macht mich als Präsident der Universität schon ein bisschen stolz“, verriet der Mathematiker Hanschke. Bis 2015 soll das SWZ mit mehr als vier Millionen Euro aus Landesmitteln gefördert werden.

In ihrem Abschlussbericht bekräftigen die Gutachter noch einmal die positive Einschätzung der Erstbegutachtung und heben hervor, „dass mit dem SWZ eine hochaktuelle Arbeitsrichtung aufgegriffen wird“. Der Ansatz, die numerische und stochastische Simulation gemeinsam in einem Zentrum zu betreiben, sei in Deutschland einzigartig. Die Einschätzung der WKN bestätigt die Sicht im „Foresight-Prozess“, einer Studie des Bundesforschungsministeriums aus dem vergangenen Jahr. Darin war der Verbund zwischen Clausthal und Göttingen zu den wesentlichen und aktivsten Institutionen in Deutschland im Zukunftsfeld „Transdisziplinäre Modelle und Multiskalensimulation“ gezählt worden.

Das Verständnis von wissenschaftlichen Phänomenen und Prozessen stützt sich heute nicht mehr allein auf theoretische Betrachtungen und Experimente. Zunehmend rücken Berechnungen in den Blickpunkt. Die Simulation am Computer ist inzwischen fester Bestandteil der Arbeitsweise in Forschung und Industrie geworden. „Es bestehen große Potenziale auf diesem Gebiet, auch in Hinblick auf die Förderung durch Drittmittel“, sagt Professor Hanschke. Als Arbeitsgebiete hat sich das SWZ beispielsweise die Simulation und Optimierung von Netzen, etwa Verkehrs- oder Energienetze, sowie die Simulation von Materialien vorgenommen.

Das Wissenschaftsministerium in Hannover hat bereits auf das erfreuliche Urteil der Gutachter reagiert. In einem Schreiben heißt es: „Mit der Empfehlung der WKN liegen nunmehr die Voraussetzungen zur Errichtung des SWZ als gemeinsame Einrichtung der TU Clausthal und der Universität Göttingen vor.“ Beide Hochschulen können nun weitere Schritte einleiten. Das bestehende Simulationswissenschaftliche Zentrum der TU geht im SWZ der beiden Universitäten auf. Der Sitz der SWZ-Geschäftsstelle wird in Clausthal sein. Mittelfristig ist ein eigenes Gebäude das Ziel. Nach einer Anlaufphase sollen in dem Zentrum etwa 20 Professoren und 40 Nachwuchswissenschaftler aus Mathematik, Informatik, Physik und Ingenieurwissenschaften zusammenarbeiten.

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Christian Ernst


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Simulation von turbulenten Strömungen innerhalb einer Turbine (Bild: Institut für Technische Mechanik)