Wer neben dem Interesse an Sport und Technik in eine Wachstumsbranche mit besten beruflichen Perspektiven strebt, ist im Sportingenieurwesen genau richtig. Das hat eine von der TU Clausthal in Auftrag gegebene Arbeitsmarktanalyse bestätigt. Außer dem Breitensport sowie der gesundheitlichen Prävention und Rehabilitation ist insbesondere der Leistungssport hochinnovativ, was Ausrüstung und Geräte betrifft. Bei Olympia und Paralympics werden regelmäßig Neuerungen präsentiert, etwa in materialintensiven Disziplinen wie Radsport, Bobfahren oder Segeln.
Sportartikelfirmen setzen auf Forschung und Entwicklung
„Aufgabe einer Sportingenieurin oder eines Sportingenieurs ist es, spezifische Material- und Werkstoffeigenschaften in Kombination mit Mess- und Diagnosemethoden für verschiedene Bereiche des Sports passgenau einzusetzen“, sagt Professorin Regina Semmler-Ludwig, die Studienfachberaterin für den sportwissenschaftlichen Teil. Forschung und Entwicklung gewinnen für namhafte Sportartikelfirmen oder auch Prothetik-Hersteller immer mehr an Bedeutung. „Dabei kommt der Werkstofftechnik als Grundlage für die Entwicklung neuer Produkte eine zentrale Rolle zu“, so Professor Heinz Palkowski, Studienfachberater für den ingenieurwissenschaftlichen Part.
Der neue sechssemestrige Studiengang lebt von seinem interdisziplinären Charakter. Im Studium werden naturwissenschaftliche Grundlagen, darunter auch Informatik, sowie Materialwissenschaft und Werkstoffkunde, Maschinenbau und Elektrotechnik vermittelt. Hinzu kommt die sportliche Seite mit Lehrveranstaltungen zu Sportwissenschaft, Biomechanik sowie Sportgeräten und Materialien. Sportpraxis, wie etwa die Anwendung verschiedener Sportgeräte, zählt ebenfalls dazu.
Olympionike Thierry Langer studiert an der TU Clausthal
Ein Clausthaler Student, bei dem bereits viele dieser Kompetenzen zusammenfließen, ist Thierry Langer. Im März startete er bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Schweden und 2018 war er bei den Olympischen Spielen in Südkorea dabei. Zugleich steht der aus Belgien stammende Leistungssportler für das Know-how der TU Clausthal in Naturwissenschaft, Technik und Sport. Derzeit schreibt er seine Masterarbeit, in der es um das Zusammenspiel von Materialchemie und Sport geht, genauer gesagt um das optimierte Wachsen von Skiern mit verschiedenen Oberflächenstrukturen.
Dieses Thema würde zum neuen Studiengang Sportingenieurwesen ebenfalls bestens passen. Darin bringen sich neben Dozentinnen und Dozenten der Harzer Universität Dr. Thomas Schmalz, Leiter des Biomechaniklabors beim Orthopädie-Unternehmen Ottobock, sowie Thomas Peterson, Chefarzt der Klinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und Handchirurgie der Asklepios Harzkliniken GmbH in Goslar, ein. Der Mediziner unterstützt die TU Clausthal bereits in der Studienrichtung Biomechanik innerhalb des Studiengangs Maschinenbau. Während es dabei insbesondere um Ergonomie geht, also um das Optimieren des technischen Arbeitsplatzes, steht beim Sportingenieurwesen das Verbessern von Sportgeräten, von Ausrüstung oder auch von Prothesen im Rehabereich im Fokus. Natürlich bestehen auch Schnittstellen zwischen diesen beiden innovativen Themenfeldern.
Weitere Informationen zum Studiengang Sportingenieurwesen
Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de