Spitzenforschung in funkbasierter Identifikation an der TU

Clausthal/Orlando. Die Diplom-Ingenieure Robert Miesen, Fabian Kirsch und Professor Martin Vossiek vom Institut für Elektrische Informationstechnik der TU Clausthal sind in den USA ausgezeichnet worden.

Auf einer Konferenz des weltweiten Berufsverbandes „Institute of Electrical and Electronics Engineers“ (IEEE) in Phoenix/Arizona erhielten sie für ihren Beitrag „Holographic Localization of Passive UHF RFID Transponders“ den begehrten „Best Paper Award“. Für das Thema RFID, also die automatische Identifizierung und Lokalisierung von Gegenständen, zählt die Veranstaltung zu den wichtigsten überhaupt.

In Rahmen der publizierten Arbeit erforschte die Arbeitsgruppe von Professor Vossiek neuartige Verfahren zur genauen Lokalisierung von Objekten, die mit RFID-Tags - umgangssprachlich auch Funketiketten genannt - gekennzeichnet wurden. Der Clou des Verfahrens besteht darin, dass man nur ein speziell ausgestattetes Lesegerät benötigt und das Verfahren dann auch bei Standard-UHF-RFID-Tags, wie sie heutzutage überall in Handel und Industrie anzutreffen sind, anwendbar ist. Das neue Verfahren verspricht das Auffinden und die Zuordnung von Objekten deutlich zu vereinfachen sowie die Sicherheit und Transparenz von Produktions- und Logistikprozessen zu erhöhen.

Bei der internationalen Konferenz zu RFID-Technologien müssen sich alle Autoren einem sehr harten Auswahlverfahren stellen. Von den aus aller Welt eingereichten Beiträgen werden in einem anonymisierten Review-Verfahren nur weniger als ein Drittel überhaupt zur Publikation auf der Konferenz angenommen. Eine Jury wählt dann aus der Gruppe der akzeptierten Artikel den besten Beitrag aus, der dann mit dem „Best Paper Award“ geehrt wird.

Die Forschungsarbeit, deren Veröffentlichung nun ausgezeichnet wurde, stammt aus einem Projekt des Montan Leistungscluster Auto-ID (MonLAID©) der TU Clausthal (www.monlaid.de/). Kooperationspartner aus der Industrie sind die Benteler Tube Management GmbH, Bilstein GmbH & Co. KG, Richard Bretschneider GmbH, Rheinzink GmbH & Co. KG, Symeo GmbH und die Wuppermann AG. Unter dem Begriff Auto-ID werden Sensor- und Identifikationstechniken zusammengefasst, mit denen Informationssysteme automatisch Daten aus der realen Welt erfassen, um so Produktions-, Transport & Logistik- sowie Qualitäts¬sicherungsprozesse, aber auch Anlagen, Maschinen und Gebäude-Infrastruktur effizienter zu betreiben.

Das MonLAID© wurde vor einigen Jahren mit mehreren Professoren der TU Clausthal auf Initiative des Metallunternehmertisches (www.metall-ut.de/) gegründet, um Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich innovativer Auto-ID Techniken durchzuführen, um das Wissen und Verständnis in Hinblick auf die Anwendung dieser Techniken im Bereich der Montanindustrie zu erweitern. Die jetzige Auszeichnung unterstreicht den Erfolg der gemeinsamen Anstrengung von Industrie und Universität.

Kontakt:


Prof. Dr.-Ing. Martin Vossiek


TU Clausthal


Institut für Elektrische Informationstechnik


Telefon: 05323 72-2544


E-Mail:vossiek@iei.tu-clausthal.de

Der Clausthaler Diplom-Ingenieur Robert Miesen (l.) erhielt in den USA von Professor Dale R. Thompson auf der diesjährigen IEEE International Conference für RFID den Preis für den besten Artikel der Konferenz.