Sommerkolleg zu erneuerbaren Energien kommt an

Clausthal-Zellerfeld. Wie funktioniert eine Windkraftanlage? Was ist beim Konstruieren dieser modernen „Windmühlen“ zu beachten? Welche Rotorform ist am aerodynamischsten? Diesen und anderen Fragen gehen 38 Gymnasiasten aus ganz Deutschland in dieser Woche beim Sommerkolleg 2009 der TU Clausthal nach.

„Erneuerbare Energien im Harz“, lautet das Thema der schülergerechten Seminarwoche an der Uni. Bei jungen Menschen kommen Zukunftsfragen der Energieversorgung offenbar bestens an. „Es ist unser viertes Sommerkolleg, und dieses Mal hatten wir die meisten Anmeldungen“, sagt Dr. Renata Wendelstorf, die Geschäftsführerin der ausrichtenden Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften.

Einer der teilnehmenden Oberstufenschüler ist Hauke Land. „Bei uns zu Hause haben wir gerade Solarkollektoren aufs Dach bekommen“, berichtet der Gymnasiast aus Osterholz-Scharmbeck, „da interessiert mich das Thema dezentrale Energieerzeugung natürlich ganz persönlich.“ Der 19-Jährige ist gewissermaßen ein Wiederholungstäter. Bereits zum dritten Mal besucht er ein Sommerkolleg der TU Clausthal: „Die Uni gibt sich mit diesem Angebot wirklich Mühe. Als Schüler lässt sich hier das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: Man trifft viele Gleichaltrige und erfährt gleichzeitig viel Wissenswertes.“

Damit die angehenden Abiturienten einen wirklichkeitsnahen Eindruck vom Studieren in Clausthal erhalten, haben sie ein volles Programm. Zum Auftakt besichtigten sie am Montag den Energiepark am Clausthaler Umwelttechnik-Institut. Es folgten Vorführungen, Vorlesungen und Praktika, „aber auch abendliches Studentenleben“, merken die drei 18-jährigen Duisburger Sascha Vogel, Max Gentner und Niklas Ruddies schmunzelnd an.

Im praktischen Teil, der in den Instituten für Metallurgie sowie für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik läuft, werden Windräder in Tischgröße gebaut. „Wir haben die Schüler dazu in vier Teams eingeteilt. Zum Abschluss der Woche soll möglichst das effektivste Windrad durch eine Leistungsmessung bestimmt werden“, sagt Christiane Lehmann. Bereits zum vierten Mal organisiert sie das Sommerkolleg mit. Das Schülerferiencamp wird seit 2006 regelmäßig von der Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften angeboten. Für 50 Euro können Oberstufenschüler, die in Verbindungshäusern übernachten, eine Woche lang die TU Clausthal kennen lernen. „Natürlich würden wir uns freuen, wenn sie später zum Studieren wiederkommen“, sagt Dr. Wendelstorf.

Als Highlight des diesjährigen Sommerkollegs wird am Donnerstag das Wasserkraftwerk unterhalb des Okerstausees besichtigt. An theoretischem Vorwissen zum Thema „Erneuerbare Energien“ dürfte es den Gymnasiasten auf der Exkursion nicht mangeln, das haben sie sich während der Woche in Vorlesungen an den Instituten für Nichtmetallische Werkstoffe, für Organische Chemie und für Energieforschung und Physikalische Technologien geholt. Eine der aufmerksamsten Zuhörerinnen ist dabei Svenja Maschke aus Neumünster gewesen. Die begabte 15-Jährige kommt nach den Sommerferien in die 12. Klasse und sagt: „Es ist nie zu früh, sich zu orientieren, erst recht, wenn es so viel Spaß macht.“

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TU Clausthal


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Christian Ernst


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Teilnehmer des Sommerkollegs experimentieren am Institut für Nichtmetallische Werkstoffe.