Sommerkolleg lockt zahlreiche Schüler in den Oberharz

Clausthal-Zellerfeld. Nasschemische Analysen, Herstellung von Teeuntersetzern oder das Brennverhalten von Kunststoff entdecken: Insgesamt 21 Schülerinnen und Schüler der 11. bis 13. Jahrgangsstufe aus Niedersachsen, Hessen, Schleswig-Holstein und Bayern nahmen am diesjährigen Sommerkolleg der Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften der TU Clausthal teil.

„Wie schon in den vergangenen zwei Jahren haben wir ein zweiwöchiges Sommerkolleg mit Vorträgen und Praktika angeboten, das als Studienvorbereitung für die Bachelorstudiengänge Chemie, Materialwissenschaft und Werkstofftechnik und Energie und Materialphysik auf großes Interesse gestoßen ist“, erläuterte Studiendekan Professor Andreas Schmidt. „Die meisten Teilnehmenden wollten bei uns Scheine erwerben, damit wir die Praktikumsleistungen später in einem Studium anerkennen können.“

Mit Hilfe von Anschauungsmaterialien wie Autokatalysatoren, Titan-Hüftgelenken und Flugzeugturbinenbauteilen startete das Sommerkolleg mit einer Vorstellung der Studiengänge an der Oberharzer Uni. Dabei wurden die Forschungsgebiete sowie die am Kolleg beteiligten Institute in Kurzvorträgen vorgestellt. Die Jugendlichen hatten daraufhin die Möglichkeit, Praktika in den Bereichen Anorganischer und Organischer Chemie, Physik oder Umformtechnik und Werkstoffprüfung zu wählen. Schnupperkurse bezüglich Glas-Keramik-Bindemittel, Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik lieferten Einblicke in Werkstoffklassen, die an der TU als Inhalte der Studiengänge der Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften gelehrt werden. „Das Besondere in Clausthal ist die gute Betreuung“, berichtete Tamara Florian vom Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik. Die Abiturienten hätten hier die Möglichkeit, neue Dinge zu entdecken, die sie in der Schule noch nicht gelernt haben.

In diesem Jahr bot das Institut für Anorganische und Analytische Chemie unter der Leitung von Petra Lassen Experimente zur quantitativen Analyse von Metalllösungen und Redoxtitrationen an, während am Institut für Organische Chemie an durch Licht schaltbaren Molekülen und Funktionsfarbstoffen geforscht wurde. Die modernen analytischen Methoden des Instituts wurden dann für die Charakterisierung der Praktikumserfolge genutzt. Zukünftige Ingenieure konnten sich an der Härtemessung von Stahl und der Verarbeitung von Glasfasern oder Baustoffen versuchen. Interessierte am neuen Studiengang Energie und Materialphysik bearbeiteten schließlich Fragen der Oberflächenphysika.

„Das Gießen einer Statue der Barbara aus Gusseisen war eins der Highlights des Sommerkollegs“, meinten Hendrik Flor (20) und Inga Rutz (19), die sich für den Studiengang Materialwissenschaft und Werkstofftechnik immatrikulieren wollen. „Wir hatten sogar noch etwas Zeit, mit dem Assistenten in der Organischen Chemie Schießbaumwolle herzustellen“, begeisterten sich Sophie Blum (16) und Charlotte Fischer von Mollard (16).

Das Rahmen- und Wochenendprogramm wurde von der Fachschaft Physik - Materialwissenschaft - Chemie zusammen mit der Geschäftsführerin der Fakultät, Dr. Renata Wendelstorf, sowie Tamara Florian organisiert. In einer etwas abenteuerlichen Exkursion wurde unter Tage - wegen geringer Deckenhöhe streckenweise auf allen Vieren - die ovale Radstube der ehemaligen Grube Thurm Rosenhof erkundet. Zwei Grillabende, ein Abendessen im XXL-Restaurant, ein Ausflug ins Bowlingcenter und ein tapferer Versuch, den Brocken bei Starkregen zu besteigen, rundeten das Programm ab. (mp)

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Die Schülerinnen und Schüler des Sommerkollegs 2014 mit dem Organisationsteam auf dem Dach des Instituts für Organische Chemie.