Sommerkolleg feiert Jubiläum - 10. Veranstaltung läuft

Clausthal-Zellerfeld. Konzentriert, motiviert, inspiriert: Im Praktikumssaal des Instituts für Anorganische und Analytische Chemie bestimmen Jugendliche aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt in verschiedenen Lösungen die Konzentration von Säuren und Basen. Die 16- bis 20-Jährigen sind in ihren Sommerferien für eine oder zwei Wochen an die TU Clausthal gekommen, um sich auf ein natur- oder ingenieurwissenschaftliches Studium vorzubereiten.

Den Rahmen dafür bietet das Sommerkolleg 2015. Das Studienvorbereitungsseminar feiert in diesem Jahr ein Jubiläum. Zum 10. Mal wird die aufwendige Veranstaltung, die noch bis zum 7. August läuft, von der Clausthaler Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften ausgerichtet. Ziel ist es, Oberstufenschülerinnen und -schülern einen sehr konkreten Eindruck vom Studienalltag zu vermitteln. Mehr als 300 Teilnehmende haben das Angebot, das aus Vorträgen, Praktika und sportlich-kulturellen Aktionen besteht, seit 2006 wahrgenommen. Nicht wenige von ihnen haben später ein Studium im Oberharz begonnen.

Auch Nick Weiser will nach dem Abitur Chemie studieren. An welchem Ort das sein soll, lässt der 18-jährige Wolfsburger noch offen. „Das Sommerkolleg der TU Clausthal hat mich angesprochen, weil es breit gefächert ist.“ Außer in den Bachelorstudiengang Chemie können die Jugendlichen in die Fächer Materialwissenschaft und Werkstofftechnik sowie Energie und Materialphysik hineinschnuppern. Neben den Metallen werden dabei die Materialien Kunststoff, Glas, Keramik und Bindemittel thematisiert.

„Darüber hinaus wollen viele der Teilnehmenden bei uns Scheine erwerben, damit wir die Praktikumsleistungen später in einem Studium anerkennen können“, erläutert Studiendekan Professor Andreas Schmidt einen weiteren Pluspunkt des Clausthaler Sommerkollegs. Dieser Aspekt gefällt auch Anna Sophie Rokitta, ehemalige Schülerin der Robert-Koch-Schule in Clausthal-Zellerfeld: „Ich möchte an der TU gerne ab dem Wintersemester Chemie studieren. Da weiß man, was man hat.“ Die 19-Jährige kennt die Uni auch von „Jugend forscht“. Zwei Mal hat sie am Landesfinale des Wettbewerbs, das seit 1981 an der TU Clausthal ausgetragen wird, teilgenommen.

Nun experimentiert die Harzerin unter der Leitung von Petra Lassen im Chemie-Institut. Die Mitarbeiterin betont: „Wer hier teilnimmt, wird schon wie ein Studierender behandelt. Das heißt, es wird nicht nur Praxis, sondern auch Theorie vermittelt, und nach den Versuchen müssen Protokolle geschrieben werden.“ Für den 16-Jährigen Benjamin Droste aus Solingen, der auf das Sommerkolleg über einen Flyer in seiner Schule aufmerksam wurde, ist das kein Problem: „Ich habe mir schließlich vorgenommen, Chemie zu studieren.“

Wenn die Wahl des Studienorts dabei auf Clausthal fällt, würde sich Tamara Florian freuen. Zum vierten Mal organisiert die Diplom-Ingenieurin (Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik) zusammen mit Fakultätsgeschäftsführerin Dr. Renata Wendelstorf und Studiendekan Professor Schmidt das Sommerkolleg. Übernachtet wird im Haus der Sportjugend. Beim Umsetzen des Rahmen- und Wochenendprogramms mit Sport, Grillen und Besuchen von Bergwerksmuseum und Weltkulturerbe bringt sich die Fachschaft Physik - Materialwissenschaft - Chemie ein. Da die Teilnehmenden in den Tagen im Oberharz auch ihre Freizeit gemeinsam verbringen, entwickeln sich schon erste „Studentenfreundschaften“ - obwohl fast alle noch im Schulalltag stecken.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Uni live erleben: Konzentriert führen Oberstufenschülerinnen unter fachlicher Aufsicht im Chemie-Institut Experimente durch. Foto: Ernst