Simulationswissenschaftliches Zentrum etabliert sich weiter

Clausthal-Zellerfeld. Reale Experimente sind in der heutigen Forschung oft zu zeit- und kostenaufwendig. Immer öfter wird deshalb als entscheidender Wettbewerbsfaktor auf virtuelle Tests am Rechner zurückgegriffen. Hier setzt das Simulationswissenschaftliche Zentrum (SWZ) der TU Clausthal an, das Ende August seinen Bericht für die Jahre 2007/2008 vorgelegt hat.

Auf 225 Seiten stellen die Oberharzer Wissenschaftler ihre Arbeiten auf dem Gebiet der „Komplexen Systeme und Simulation“ vor. Die Bandbreite der computergestützten Forschung reicht von Materialthemen über den Bereich Produktion, Logistik und Verkehr bis zum Energiesektor. Dazu spielen das Hochleistungsrechnen, die Analyse und Visualisierung von Daten sowie die Softwaretechnik eine Rolle.

„Der vorliegende Bericht macht deutlich, dass verschiedene Gebiete erfolgreich weiterentwickelt werden konnten, aber auch neue Themen hinzugekommen sind“, sagt SWZ-Sprecher Professor Thomas Hanschke. Neu sind beispielsweise die aerodynamische Analyse und Optimierung von Windkraftanlagen oder die Modellierung effizienter und umweltschonender Verbrennungsverfahren. Insgesamt würden erste Effekte einer nachhaltigen Entwicklung sichtbar. Zudem erhalte das Simulationswissenschaftliche Zentrum inzwischen Impulse von der zu Jahresbeginn gegründeten Niedersächsischen Technischen Hochschule.

Einen erheblichen Zugewinn stelle darüber hinaus die vor einigen Wochen in Betrieb genommene zweite Ausbaustufe des Norddeutschen Verbundes für Hoch- und Höchstleistungsrechnen (HLRN) dar. Somit verfügen die niedersächsischen Universitäten nun über einen direkten Zugang zu einem der leistungsfähigsten Computer für wissenschaftliche Berechnungen in Deutschland. Im SWZ könne die Software weiterentwickelt werden, die es ermöglicht, diese Anlagen effizient zur Lösung von technischen Problemen zu nutzen, so Professor Gunther Brenner, einer der federführenden Wissenschaftler im SWZ.

Neben dem Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) und dem Clausthaler Zentrum für Materialtechnik (CZM) zählt das SWZ zu den drei Forschungszentren der Harzer Universität. Auf dem Gebiet der Simulationswissenschaft arbeitet die TU Clausthal mit der Uni Göttingen zusammen. Die Projekte des SWZ waren im August 2008 einer Gutachtergruppe der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen präsentiert worden, das daraufhin den Förderantrag über 4,6 Millionen Euro bewertete. In der Begutachtung würdigten die Experten das universitätsübergreifende Zentrum als ein niedersächsisches, wenn nicht sogar deutschlandweites Alleinstellungsmerkmal. Es ist geplant, dass in diesem Projekt mittelfristig bis zu 50 Wissenschaftler in interdisziplinären Projektgruppen gemeinsam forschen.

Wer Interesse an dem SWZ-Jahresbericht hat, kann ihn per Mail bei der Pressestelle bestellen.

Kontakt:


TU Clausthal


Pressesprecher


Christian Ernst


Telefon: 05323 - 72 3904


christian.ernst@tu-clausthal.de

Bericht für die Jahre 2007/2008 des Simulationswissenschaftlichen Zentrums liegt vor.