Schüler entdecken mit der TU „Welt der Metalle“

Goslar/Clausthal. „Technik. Natur. Kultur - forschen, inszenieren und philosophieren im Harz“. So lautete das Motto der achttägigen Juniorakademie 2011, die mit Unterstützung der TU Clausthal bis Mitte August im Bildungshaus Zeppelin in Goslar stattgefunden hat.

Morgens um halb zehn in der Technischen Universität: Dr. Volker Vogt gibt elf Schülern aus Niedersachsen eine Einführungsvorlesung in das Thema Rohstoffaufbereitung und Recycling. Die 12- bis 15-jährigen Mädchen und Jungen hören gespannt zu, denn im Mittelpunkt steht nicht irgendein Rohstoff, sondern: Gold.

Auf der Leinwand sind beeindruckende Bilder von Kumtor zu sehen, einem der zehn größten Goldfelder weltweit. Es liegt 4000 Meter hoch in den Bergen Kirgisistans, nur 60 Kilometer entfernt von der Grenze zu China. „Unter immenser Staubentwicklung fördern Minenarbeiter hier durch Sprengungen Erze und Gestein“, berichtet Dozent Vogt. Die Aufbereitung zu Gold erfolgt ganz in der Nähe der Lagerstätte. Verwendet wird dabei giftiges Natriumcyanid. Die Botschaft an die jugendlichen Zuhörer ist klar: Wenn Metalle unter solch aufwendigen, die Umwelt belastenden Bedingungen beschafft werden, lohnt es sich, auf Recycling zu setzen und neue Technologien für die Wiederverwertung zu erforschen.

Abfall als Rohstoff der Zukunft - die Schüler finden den Ansatz prima. „Es ist wichtig, sensibler mit der Umwelt umzugehen“, bestätigen Jan Brennecke und Tilmann Matthaei. Die beiden künftigen Zehntklässler des Christian-von-Dohm-Gymnasiums in Goslar sind wie die anderen Teilnehmer von ihren Lehrern für die Juniorakademie vorgeschlagen worden. Seit 2003 gibt es in den Ferien solche Programme, um leistungsstarke und motivierte Schüler zu fördern. Großen Spaß mache es, in der Gemeinschaft mit ähnlich interessierten Jugendlichen etwas zu erleben, so die Teenager.

Das Bildungshaus Zeppelin ist zum zweiten Mal Gastgeber der Juniorakademie für den einstigen Regierungsbezirk Braunschweig gewesen. Die 44 Teilnehmer, die jeweils 150 Euro für Kost, Logis und Programm bezahlt hatten, konnten zwischen fünf Workshops wählen. In die Thematik „Welt der Metalle“ brachte sich die Kontaktstelle Schule & Universität der TU Clausthal um Jochen Brinkmann ein und wurde dabei von mehreren Instituten unterstützt. Im Ablaufplan der „Metaller“ fanden sich zudem eine ganz Reihe von Besichtigungen und Exkursionen: Welterbemuseum Rammelsberg, Recycling-Unternehmen „Harz-Metall“, Industriedenkmal Königshütte in Bad Lauterberg und Lehrbergwerk „Grube Roter Bär“ in St. Andreasberg.

Kurzum: Die Juniorakademie bescherte den wissbegierigen Jugendlichen jede Menge an neuen Eindrücken, Ideen und Kenntnissen. Beispielsweise über Altautos. Sie sollen bis zum Jahr 2015 dank modernster Shredder- und Recyclingtechnologien bis zu 95 Prozent wiederverwertet werden können. „Dann“, so einer der Schüler, „kann ich ja beruhigt meinen Führerschein machen.“

Kontakt:


TU Clausthal


Pressesprecher


Christian Ernst


Telefon: 05323 - 72 3904


E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Spielerisch lernen: Teilnehmer der Juniorakademie beim Rundgang im Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik der TU Clausthal.