Rund 100 Schüler erleben Wissenschaft und Technik

Clausthal-Zellerfeld. Schüler sind in den Sommerferien nur an Freizeitparks und Spaßbädern interessiert. Mit diesem Vorurteil haben 80 internationale Stipendiaten sowie 18 Kinder aus dem Kreis Osterode aufgeräumt. Für die 10- bis 15-Jährigen arrangierte die Technische Universität Clausthal an zwei Tagen ein Programm - und kam mit dem Angebot, Wissenschaft zu erleben, bei den Teenagern bestens an.

„Oh“, „aha“, „klasse“. Diese und ähnliche Ausrufe von Erstaunen und Begeisterung waren immer wieder unter den Schülern zu vernehmen, egal für welches Angebot sie sich entschieden hatten. Eingeteilt in drei Gruppen, lernten die einen die digitale Fabrikplanung im Virtual-Reality-Labor der Uni kennen. Die anderen besuchten das ehemalige Bergwerk 19-Lachter-Stollen in Wildemann. Und die dritte Gruppe ließ sich vom Team des Wissenschaftszirkus' („Flying Science Circus“) der Hochschule detailliert eine Frage beantworten: Wie wird aus Wind elektrischer Strom?

Um sich mit dem Thema Windenergie altersgerecht zu beschäftigen, hatte der Flying Science Circus um Jochen Brinkmann im Jugendgästehaus Harz in Osterode einen ganzen Parcours aus Vorführungen und Versuchen vorbereitet. Die Mädchen und Jungen experimentierten, bastelten Modelle, stellten Fragen und erschlossen sich dadurch beispielsweise Prinzipien der Strömungsmechanik, die Arbeitsweise eines Windkraftrades sowie den effizienten Einsatz von Materialien. Am zweiten Tag des kurzweiligen Workshops besichtigte die Gruppe in Schwiegershausen eine Windkraftanlage. „Wir haben uns dort Windräder mit Getriebe und solche mit Direktantrieb angeschaut“, erläuterte Dr.-Ing. Andreas Czymai.

„Klasse, wie das Team der TU Clausthal den Schülern die Thematik Windkrafträder in all ihren wissenschaftlichen und technischen Facetten nähergebracht hat“, sagte Bernd Blumhardt, Diplom-Sozialarbeiter bei der Stadtjugendpflege in Osterode. Es war das erste Mal, dass die Universität im Rahmen des Ferienpasses mit der Nachbarstadt zusammengearbeitet hat. „Der Andrang war so groß, wir konnten gar nicht alle Anmeldungen berücksichtigen“, so Blumhardt.

Erfreut über das Programm an der Uni zeigten sich auch die vielen internationalen Teilnehmer. Rund 80 Schüler verbringen derzeit einen dreiwöchigen Aufenthalt im Internationalen Haus Sonnenberg in St. Andreasberg. Sie kommen aus Ländern in Asien, Südamerika und Europa und besuchen dort sogenannte Pasch-Schulen. Das sind Partnerschulen der Bundesrepublik, an denen die deutsche Sprache unterrichtet wird. Besonders leistungsstarke Schüler aus 14 Ländern haben Stipendien für einen Deutschland-Besuch erhalten. „Ich würde später gerne etwas im Bereich von Energie oder Wirtschaft studieren“, sagte etwa der 14-jährige Mutalib Mahmudov aus Tadschikistan. Wie zwei Stipendiaten aus Pakistan wollte er sich nach einem Vortrag von Susanne Romanowski, der Leiterin des Internationalen Zentrums Clausthal, am liebsten gleich für ein Studium an der TU einschreiben. Zunächst müssen die Heranwachsenden allerdings die Schule in ihrer Heimat abschließen.

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TU Clausthal


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Das Team des Clausthaler Wissenschaftszirkus erklärt den Teenagern anschaulich, wie aus Wind elektrischer Strom wird.