Auf Autobahn-Baustellen ist dies häufig zu beobachten: Alte Straßenbeläge werden abgestemmt oder -gefräst, gleich zerkleinert und können bei der Instandsetzung der Fahrbahn wiedergenutzt werden. Die Verwendung von Recycling-Baustoffen nimmt nicht nur im Straßenbau zu. Aber es gibt auf diesem Gebiet noch großen Forschungs- und Entwicklungsbedarf. Dies ist auf der zweitägigen Auftaktkonferenz der Fördermaßname „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Bauen und Mineralische Stoffkreisläufe“ (ReMin) deutlich geworden. Mit rund 90 Teilnehmenden aus Wissenschaft und Wirtschaft hat die Veranstaltung in der Aula Academica der TU Clausthal stattgefunden. Organisiert wurde die Tagung vom CUTEC Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum der Universität.
In der Bauwirtschaft besteht eine hohe Nachfrage nach Rohstoffen und gleichzeitig fallen große Mengen an mineralischen Abfällen in Form von Bauresten an. Die erweiterte Nutzung hochwertiger Sekundärrohstoffe aus diesen Baurestmassen, aber auch aus Schlacken metallurgischer Anlagen, Stäuben und Aschen sowie bergbaulichen Rückständen kann einen erheblichen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen leisten. Außerdem erhöht verstärktes Baustoff-Recycling die Versorgungssicherheit der Branche.
Das Thema Kreislaufwirtschaft im Bauwesen sei für ihn eines der spannendsten im Rahmen der gesamten Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA), der die ReMin-Projekte zugeordnet sind, betonte Thomas Bartelt aus dem BMBF (Referat Ressourcen, Kreislaufwirtschaft; Geoforschung). Er begrüßte die Teilnehmenden zusammen mit Prof. Daniel Goldmann, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Transformation der TU Clausthal und Experte für Recycling. Ziel der insgesamt 17 Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Rahmen von ReMin ist es mitzuhelfen, die deutsche Wirtschaft von einer linearen Wirtschaftsweise zu einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft umzubauen. Gefördert mit annähernd 22 Millionen Euro und rund sieben Millionen Euro Eigenanteil der beteiligten Industriepartner soll so die ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft in den Bereichen „Bauen“ und „Mineralische Stoffkreisläufe“ vorangebracht werden.
Die Kreislaufwirtschaft, genauer gesagt die Circular Economy, ist auch das Leitthema der TU Clausthal. Insofern ist es nur folgerichtig, dass sich die Oberharzer Universität, insbesondere durch das CUTEC-Forschungszentrum und das Institut für Aufbereitung, Recycling und Kreislaufwirtschaftssysteme (IFAD), in die ReMin-Initiative und ähnlich gelagerte Fördermaßnahmen umfangreich einbringt. Auf der aktuellen Konferenz sind alle 17 Projekte vorgestellt worden. Daneben gab es ein gemeinsames Abendessen und einen Besuch im Oberharzer Bergwerksmuseum zur Netzwerkpflege. Reibungslos organisiert hatte die Konferenz Andre Bertram (CUTEC-Abteilung Ressourcentechnik und -systeme) als Koordinator des Begleitforschungsprojekts TReMin. Verbundpartner sind die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und die Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie (IWKS). Die nächste Konferenz der ReMin-Fördermaßnahme, so hat es das Bundesforschungsministerium bereits angekündigt, soll 2023 wieder in Clausthal-Zellerfeld sein.
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