„Dieses Kolloquium ist eine der größten wissenschaftlichen Veranstaltungen der TU in diesem Jahr. Es liefert eine hervorragende Bühne, um sich über Neuerungen in der Fördertechnik auszutauschen und sich zu vernetzen“, betonte Professor Alfons Esderts zur Begrüßung. Der Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer ergänzte: Heimische Rohstoffgewinnung sei wichtig für die Versorgung der Bevölkerung und die industrielle Wertschöpfung. Um die dauerhafte Versorgung aller Nationen zu gewährleisten, müssten Rohstoffvorkommen und Bergbau - und damit auch die Fördertechnik als zentrales Element - zunehmend international betrachtet werden.
Vor diesem Hintergrund ist an der TU Clausthal das englischsprachige Masterprogramm „Mining Engineering“ gestartet. „Darin sind nach einem Jahr schon über 40 Studierende eingeschrieben, die hauptsächlich aus dem Ausland kommen. Die TU Clausthal steigert damit weiter ihre Internationalität und stellt dem deutschen Arbeitsmarkt gute, internationale Bergbauingenieure zur Verfügung“, sagte Professor Oliver Langefeld. Dessen Abteilung „Maschinelle Betriebsmittel und Verfahren im Bergbau unter Tage“ organisierte das erfolgreiche Kolloquium, das im zweijährigen Rhythmus veranstaltet wird.
Den ersten von 23 Fachvorträgen hielt Dr. Martin Wedig. Der Geschäftsführer der Fachvereinigung Auslandsbergbau und internationale Rohstoffaktivitäten (FAB) hob hervor: Festzustellen ist, dass die deutsche Wirtschaft heute und in der Zukunft stark von Rohstoffimporten abhängig ist. So hat Deutschland beispielsweise im Jahr 2011 Rohstoffe im Wert von 140 Milliarden Euro importiert. Die FAB bildet die Plattform für Information und Erfahrungsaustausch über die rohstoffwirtschaftlichen Aktivitäten zahlreicher deutscher Unternehmen im Ausland. Deren Zahl nehme zu, so Wedig. Ziel sei es insbesondere, die Rohstoffversorgung hierzulande zu sichern. Ein Land, in dem künftig verstärkt deutsche Projekte zu erwarten sind, ist nach Aufhebung der Sanktionen der Iran.
Neben dem internationalen Aspekt stellten viele Referenten technische Innovationen oder wissenschaftliche Forschungsergebnisse vor. Dabei wurde deutlich: Bei der Optimierung der Fördertechnik (etwa Bandanlagen, Kettenförderer, gleisgebundene und gleislose Fahrzeuge sowie Schachtförderanlagen) liegt der Schwerpunkt auf online-überwachten, automatisierten Anlagen sowie auf Arbeitsschutzmaßnahmen wie der Verminderung von Lärm- oder Staubemissionen.
Neben Vertretern von Verbänden sowie aus Wissenschaft und Forschung waren zahlreiche Unternehmen auf dem Kolloquium präsent. Viele hatten im Rahmen einer Fachausstellung ihre Stände aufgeschlagen. Anfang des kommenden Jahres haben die Clausthaler wiederum die Bergbau-Branche im Oberharz zu Gast. Am 18. und 19. Januar 2017 findet an gleicher Stelle das Kolloquium Bohr- und Sprengtechnik statt, und zwar seit 1976 zum 20. Mal.
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