Recycling-Potenziale kritischer Rohstoffe im Fokus

Das Recycling wertvoller Stoffe ist ein wesentlicher Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz. Dafür kooperieren das CUTEC Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum und die Grenzebach GmbH.

Während die Menschheit wächst, gehen weltweite Rohstofflager, auf denen der Wohlstand beruht, zur Neige. Laut Prognosen der EU-Kommission wird allein bis 2050 in Europa 60 Mal mehr Lithium gegenüber dem jetzigen Stand für die Batterien von Elektrofahrzeugen und zur Energiespeicherung benötigt. Als bedenklich erachtet wird dabei auch der lebensnotwendige Rohstoff Phosphor, dessen Nachfrage langfristig nicht durch vorhandene natürliche Vorkommen gedeckt werden kann. Innovative Recycling-Lösungen anzudenken, gewinnt daher stark an Bedeutung. Dafür arbeiten nun das Forschungszentrum CUTEC der TU Clausthal und das Unternehmen Grenzebach zusammen. Um einen wegweisenden Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft zu erzielen, forschen die beiden Partner in einer langfristigen Kooperation nach effizienten Recycling-Lösungen. Ziel ist es dabei für die von der EU-Kommission benannten 30 kritischen Rohstoffe Rückgewinnungspotenziale zu untersuchen und effiziente Recycling-Verfahren zu entwickeln.

Phosphor-Recycling: Kick-Off der gemeinsamen Forschungskooperation

Startschuss der gemeinsamen Initiative bildet die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm (dieses Vorhaben hat einen anderen Ansatz als das CUTEC-Forschungsprojekt KlimaPhoNds, in dem es ebenfalls um die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm geht). Basierend auf der aktuellen Klärschlammverordnung stehen hier Kommunen bis Ende 2023 in der Pflicht, ein Konzept für die Rückgewinnung von Phosphor vorzulegen. „Phosphor-Recycling ist nicht nur ein gesetzliches Muss, sondern eine Chance. Wir möchten Betreiber von Kläranlagen auf diesem Weg begleiten, nachhaltige Potenziale effizient zu nutzen“, so Michael Meyer, Director Process Technology bei Grenzebach.

Um Phosphor mit hohen Recyclingquoten aus Klärschlamm zurückzugewinnen, treiben die beiden Forschungspartner die Entwicklung eines effizienten Recycling-Verfahrens voran. Im Sinne einer nachhaltigen Prozesskette widmen sie sich dabei besonders der vollständigen Verwertung von Klärschlamm. Konkret fokussieren sich die Experten der CUTEC auf die wissenschaftliche Untersuchung bestmöglicher Rückgewinnungsansätze. Als Spezialist für Verfahrenstechnik bringt das Unternehmen im Projekt seine Expertise zur Entwicklung eines intelligenten Anlagenkonzeptes ein. Langjährig erprobte verfahrenstechnische Apparate werden dabei zur Grundlage und transferieren die gewonnenen Forschungserkenntnisse in die Praxis. „Bislang vorhandene Hürden, wie beispielsweise die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Recyclingquoten, wollen wir in unserem Forschungsansatz lösen“, so Dr.-Ing. Stefan Vodegel, Abteilungsleiter Thermische Prozesstechnik (CUTEC).

Wissenschaft und Praxis – Synergien für eine nachhaltige Zukunft

Diese ersten positiven Ansätze untermauern das gemeinsame Streben der beiden Kooperationspartner. Weiter untersucht werden sollen daher zukünftig auch Rückgewinnungsmöglichkeiten anderer kritischer Rohstoffe, die beispielsweise in der Produktion von Solarmodulen oder Batterien zum Einsatz kommen. Grenzebach und CUTEC wollen die Energiewende durch Recycling-Technologien noch nachhaltiger gestalten. Das Recycling wertvoller Stoffe ist ein wesentlicher Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz. „Um das Erreichen von ökologischen und ökonomischen Zielen möglichst effizient zu verbinden, braucht es die praktische Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie. Auf diese Vernetzung legen wir viel Wert und freuen uns, gemeinsam voranzugehen“, erklärt Vodegel abschließend.

Grenzebach ist ein international tätiges Familienunternehmen im Bereich Anlagenbau und Automatisierungstechnik. Gegründet 1960  in Asbach-Bäumenheim (Bayern), sind heute an verschiedenen Standorten weltweit rund 1500 Beschäftigte für die Gruppe tätig.

 

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eine Person führt ein Experiment durch

Mit der wissenschaftlichen Untersuchung bestmöglicher Rückgewinnungsquoten und deren Übertragung in die Praxis engagieren sich die beiden Kooperationspartner für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Foto: Grenzebach