Radarinterferometrie: Erfassung von Bodenbewegungen im Bergbau

Clausthal/Goslar. Das Unglück von Nachterstedt ist vielen noch frisch in Erinnerung. Ein verheerender Erdrutsch in dem ehemaligen Braunkohleabbaugebiet in Sachsen-Anhalt riss ganze Häuser in einen See, Menschen kamen ums Leben. Die Ursachenforschung ist in vollem Gange.

Ein neues Verfahren zur Bestimmung von Bodenbewegungen ist die Radarinterferometrie. In einem Workshop, der am 8. September in Goslar stattfindet, stellen Wissenschaftler der TU Clausthal diese neue Methode vor und diskutieren ihre Anwendung.

Radarinterferometrie steht für ein Fernerkundungsverfahren von Bodenbewegungen, das unter anderem zur Katastrophenprävention im Bergbau angewendet werden kann. Mittels satellitengetragener oder am Boden befindlicher Radartechnologie werden dabei mehrfach oder in regelmäßigen Abständen Aufnahmen erstellt und analysiert. „In einem aufwändigen Prozess ist es anschließend möglich, kleinste Höhenveränderungen bis in den Millimeterbereich zu bestimmen“, sagt Professor Wolfgang Busch vom Institut für Geotechnik und Markscheidewesen (IGMC) der TU Clausthal.

Das Institut der Oberharzer Universität ist Veranstalter des Workshops „Radarinterferometrie zur Erfassung von Bodenbewegungen“, zu dem sich Vertreter aller großen deutschen Rohstoffunternehmen angemeldet haben. Die wissenschaftliche Veranstaltung findet im Vorfeld der hochkarätigen Tagung „Energie und Rohstoffe 2009 - Sicherung der Energie- und Rohstoffversorgung“ in Goslar statt. Das IGMC ist unter anderem federführend im neuen Forschungsverbund „Radar-Based Spatial Monitoring“, in dem sich die Clausthaler im Rahmen der Niedersächsischen Technischen Hochschule mit Partnern der TU Braunschweig sowie der Leibniz Universität Hannover mit Radarinterferometrie beschäftigen.

http://www.energie-und-rohstoffe.org/2009/workshop_radar.html


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Die Radarinterferometrie kann auch zur Prävention von Katrastrophen eingesetzt werden. (Foto: THW)